Seit Beginn des Gaza-Kriegs im Oktober 2023 schwankt die humanitäre Lage dort zwischen prekär und existenzbedrohend. Am 7.4.2025 richteten verschiedene UN-Institutionen einen globalen Appell an die Staaten, sich dafür einzusetzen, dass die Grundprinzipien des humanitären Völkerrechts in Gaza eingehalten werden.
Im Prinzip wären die Voraussetzungen für eine sogenannte „humanitäre Intervention“ im Sinne der Responsibility to Protect gegeben. Dennoch wird eine solche Intervention international noch nicht einmal erwogen. Aufbauend auf seiner Masterarbeit arbeitet Cornelius Wurst die geltenden völkerrechtlichen Maßstäbe für ein solches internationales Handeln heraus und diskutiert nach einer Einordnung des Geschehens in Gaza die Frage, warum die politische Alternative einer „humanitären Intervention“ in Bezug auf Gaza dennoch nicht ernsthaft diskutiert wird. Aus der Antwort ergeben sich wichtige Schlussfolgerungen für das momentane System der Global Governance.