Die ungarische Philosophin Ágnes Heller und die Journalistin Agnes Hirschi verbindet mehr als ein Vorname. Als der 2. Weltkrieg begann, war Heller zehn Jahre jung und Hirschi gerade mal ein Jahr alt. Beide haben den Holocaust dank dem Schweizer Diplomaten Carl Lutz überlebt.
Carl Lutz war zwischen 1942 und 1945 Vizekonsul in Budapest. Mit seiner aus eigener Initiative durchgeführten Schutzbriefaktion hat er zehntausende verfolgter Jüdinnen und Juden in Ungarn vor der Deportation in die Todeslager der Nazis bewahrt.
Agnes Hirschi kam im Jahr 1949, nachdem Carl Lutz ihre Mutter geheiratet hatte, in die Schweiz. Dort wuchs sie auf und lebt sie seither. Mit grossem Engagement setzt sie sich dafür ein, dass die Erinnerung an ihren Stiefvater und seine Verdienste lebendig bleiben.
Im letzten November erschien ihr Buch «Under Swiss Protection – Jewish Eyewitness Accounts from Wartime Budapest», welches sie zusammen mit Charlotte Schallié (Hrsg.) verfasste. Menschen, welche von Carl Lutz gerettet wurden, legen Zeugnis ab, darunter auch Ágnes Heller. Auch Agnes Hirschi schildert in dieser Neuerscheinung, wie sie den Krieg überlebt hat.
Ágnes Heller und Agnes Hirschi, die dasselbe aussergewöhnliche Schicksal erlebt haben, werden einander am 22. Februar 2018 in der Andrássy Universität zum ersten Mal persönlich begegnen und unter der Moderation der Historikerin Henriett Kovács ein Gespräch führen.
Während des Gesprächs wird auch das Buch «Under Swiss Protection - Jewish Eyewitness Accounts from Wartime Budapest» von Agnes Hirschi und Charlotte Schallié (Hrsg.) vorgestellt.