Im Jahr 2001 fanden sich die vier Donauländer Baden-Württemberg, Bayern, Österreich und Ungarn in Ulm zusammen, um in einer gemeinsamen Initiative die deutschsprachige Andrássy Universität Budapest zu gründen. Damit wurde der Grundstein für ein multinationales Gemeinschaftsprojekt gelegt. Die damals bevorstehende Erweiterung der Europäischen Union gab den ausschlaggebenden Impuls: Bis heute leistet die Andrássy Universität einen Beitrag zum Integrationsprozess des mitteleuropäischen Raumes in die Europäische Union. 2002 wurde auch die Bundesrepublik Deutschland als Partnerland gewonnen und in den 20 Jahren seit Bestehen legte das europäische Musterprojekt eine beachtliche Entwicklung zurück.
Die Andrássy Universität war die erste ausländische Universität, die in Anlehnung an deutsche Regeln und Kriterien durch die Evaluationsagentur evalag positiv begutachtet und akkreditiert wurde. Darüber hinaus wurde die Einrichtung 2013 vom ungarischen Ministerium für Humanressourcen als „Exzellenzuniversität“ eingestuft.
Die Andrássy Universität Budapest ist als deutschsprachige Universität außerhalb des deutschen Sprachraums bis heute einzigartig in ihrer Ausrichtung. Der starke Fokus auf der zukünftigen Gestaltung Europas und der Schwerpunkt auf den Perspektiven Mittel- und Osteuropas sowie des Donauraums hat zum Ziel, Europa ExpertInnen auszubilden und blickt stolz auf über 1000 AbsolventInnen zurück, die mit ihrem praxisorientierten Wissen schnell Anschluss an den europäischen Arbeitsmarkt finden.
In intensiven Master- und Ph.D.-Studienprogrammen werden Themen der europäischen Integration analysiert und vermittelt – und zugleich Europa gelebt. Dabei arbeiten die an der Universität vertretenen Disziplinen – Geschichte, Jura, Politologie und Ökonomik – eng zusammen. Darüber hinaus bietet der Schwerpunktbereich Diplomatie eine praxisorientierte Vertiefungsmöglichkeit im Bereich der Diplomatie.
Der inhaltliche Fokus auf (ost-)mitteleuropäischen Themen spiegelt sich auch in der Zusammensetzung der UniversitätsbürgerInnen wider: Die Studierenden und Lehrenden stammen aus über 30 Herkunftsländern – Ungarn, Deutschland, Österreich, Rumänien und die Slowakei führen dabei die Statistik an.
In den prachtvollen Räumlichkeiten der Andrássy Universität, einem Budapester Stadtpalast des 19. Jahrhunderts, finden regelmäßig herausragende Veranstaltungen statt. Zu den Gästen gehörten hochrangige Persönlichkeiten wie der ungarische Staatspräsident János Áder, der Präsident des Europäischen Gerichtshofs Koen Lenaerts oder Bundeskanzlerin Angela Merkel.
Durch Veranstaltungen wie das Deutsch-Ungarische Forum oder Projekte wie die Online-Wahlhilfe Vokskabin hat sich die Andrássy Universität auch über den Rahmen als Bildungsinstitution hinaus einen Namen gemacht.
Für die Zukunft bestehen ambitionierte Pläne: Im Rahmen des Strategieprozesses der Universität wurde ein Konzept für die Einführung eines Bachelorstudienganges in Europastudien entworfen. Zusätzlich sollen die Studierenden durch das Integrieren angewandter Informatik noch besser auf die zukünftigen Herausforderungen der fortschreitenden Digitalisierung vorbereitet werden.