Thema: Feminismus: Emotionale Care-Arbeit
Abschlussprojekt des Studienganges Mitteleuropäische Studien - Kultudiplomatie (Jahrgang 2023/25) der Andrássy Universität Budapest
Das Projekt bezweckt eine kritische Auseinandersetzung mit der unsichtbaren Care-Arbeit– einer Thematik, die tief in gesellschaftlich-kulturellen Strukturen verankert ist. Durch die Sensibilisierung für die (zumeist) geschlechtsspezifische Verteilung dieser Arbeit erhalten Teilnehmende aus unterschiedlichen Kulturen[1] einen geschützten Raum für Reflektion und für den Austausch persönlicher Erfahrungen.
Das interaktive Workshop-Format richtet sich an deutschsprachige Studierende in Budapest und beleuchtet das oft unsichtbare Thema der emotionalen Care-Arbeit.
Der Workshop beginnt mit einem spielerischen Einstieg, um die Teilnehmenden für das Thema zu sensibilisieren. Anschließend diskutieren die ungarische Dichterin Anna Zilahi und die österreichische Künstlerin Claudia Lomoschitz die gesellschaftliche Bedeutung und Herausforderungen von Care-Arbeit.
In einer kreativen Phase gestalten die Teilnehmenden gemeinsam eine große Leinwand, begleitet von künstlerischer Expertise, um die kollektiv gesammelten Erfahrungen und Gefühle malerisch darzustellen. Der Abend bietet Raum für Austausch, Reflexion und Vernetzung – begleitet von Snacks in inspirierender Atmosphäre.
Das im Workshop kreierte Kunstwerk wird anschließend in einem öffentlichen Raum der Universität ausgestellt, um das Thema sichtbar zu machen und zum weiteren Diskurs anzuregen.
Was hat Care-Arbeit mit Kulturdiplomatie zu tun?
Der reflexive Diskurs ermöglicht durch die Inklusion unterschiedlichen Perspektiven einen transkulturellen[2] Dialog, der gesellschaftliche Realitäten sichtbar macht. Dadurch ermöglicht die Auseinandersetzung die Stärkung des gegenseitigen Verständnisses über nationale und kulturelle Grenzen hinweg und unterstützt den interkulturellen Diskurs über soziale Gerechtigkeit, Geschlechterrollen bis hin zu mehr Anerkennung und Fairness in der Care-Arbeit.
Durch die gemeinsame künstlerische Gestaltung eines Abschlusswerks wird der Reflexionsprozess nicht nur individuell, sondern auch kollektiv erfahrbar gemacht. Damit schafft das Projekt eine kulturelle Plattform, die Care-Arbeit als gesellschaftliches und transkulturelles Thema sichtbar macht und zur internationalen Verständigung über sozial-kulturelle Integration beiträgt – ein zentraler Aspekt kulturdiplomatischer Initiativen.
Unsere Mitwirkenden:
Anna Zilahi ist eine Dichterin und transmediale Künstlerin. Ihre Arbeit befasst sich mit sozialen und ökologischen Zusammenhängen. Ihre zentralen Themen sind Ökofeminismus, Klimawandel und ein nicht-anthropozentrischer Naturbegriff. Sie ist zudem Mitautorin und Herausgeberin von extrodæsia – Encyclopedia towards a Post-Anthropocentric World, einer Sammlung von visueller Kunst und Poesie.
Claudia Lomoschitz ist eine in Wien und Kopenhagen lebende Künstlerin, Filmemacherin und Choreografin. In ihrer künstlerischen Praxis setzt sie sich in verschiedenen Medien (u.a. Video, Performance, Text) mit körperpolitischen Themen auseinander. Ihre Arbeiten thematisieren Fragen zu Körperlichkeit, Sterblichkeit, Laktation und die Reflexion ihrer Bedeutung in der zeitgenössischen Biopolitik.
Ablauf:
15:00 - 16:30: interaktives Warm-Up
16:30 - 18:00: Workshop mit den Expert:innen
18:00 - 19:00: künstlerisches Gemeinschaftsprojekt
ab 19:00: gemütliches Networking
[1] Das Kulturverständnis bezieht sich hierbei nicht ausschließlich auf eine nationale Kultur, sondern lehnt sich an Bourdieu (1992) an und bezieht sich auf Unterschiedlichkeiten innerhalb der familiären Kulturen einer vermeintlich homogenen Nation.
[2] Das Kulturverständnis bezieht sich hierbei nicht ausschließlich auf eine nationale Kultur, sondern lehnt sich an Bourdieu (1992) an und bezieht sich auf Unterschiedlichkeiten innerhalb der familiären Kulturen einer vermeintlich homogenen Nation.