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Montenegro's Foreign Policy and the European Integration
2. Vortrag in der Reihe der Ringvorlesung "Praxis Diplomatie"

S.E. Botschafter Mirsad Bibovic stellte am 10. Dezember 2014 die Außenpolitik und den EU-Beitrittsprozess Montenegros vor.

Zu Beginn seines Vortrags stellte Botschafter Bibovic fest, dass es im Bezug zur Außenpolitik eines so kleinen Staates wie Montenegro zwei Dinge zu beachten gebe: Erstens sei eine gute Analyse politischer Entscheidungen unabdingbar und zweitens habe jedes Land, unabhängig von seiner Größe, auf der internationalen Bühne als Völkerrechtssubjekt dasselbe Gewicht. Montenegro verstehe sich dabei als Land zwischen Ost und West.

Der Vortrag konzentrierte sich auf drei Themen: zu einem auf die EU-Integration Montenegros, zweitens auf die regionale Zusammenarbeit und gutnachbarschaftlichen Beziehungen sowie auf die bilateralen Beziehungen Montenegros zu anderen Staaten weltweit.

In Bezug auf die EU-Beitrittsverhandlungen Montenegros, welche 2012 begonnen haben, seien bereits gute Fortschritte erzielt worden: 12 Kapitel des acquis communautaire würden derzeit verhandelt und bereits zwei Kapitel seien vorübergehend geschlossen worden. Der Fortschritt werde zur Initiierung und Umsetzung von notwendigen internen Reformen genutzt. Der Botschafter betonte in diesem Zusammenhand die Bedeutung der Einbindung der Zivilgesellschaft im Rahmen dieser Reformen.

In der Frage der NATO-Mitgliedschaft sei die montenegrinische Bevölkerung geteilt, da teilweise noch die negativen Erinnerungen an die NATO-Bombardements während des Kosovokonflikts vorhanden sind. Die NATO-Mitgliedschaft Montenegros bezeichnete Botschafter Bibovic als ein "Muss", da die Mitgliedschaft Sicherheit und Stabilität in der Region garantiere. Eine sichere Umgebung sei darüber hinaus gut für den Tourismus und für ausländische Direktinvestitionen.

In Bezug auf die gutnachbarschaftlichen Beziehungen hielt der Botschafter fest, dass Montenegro keine offenen Fragen oder Probleme mit anderen Nationen habe und die Beziehungen zu den Nachbarn und anderen Staaten in Mittel-, Ost- und Südosteuropa sehr gut seien. Darüber hinaus pflege Montenegro strategische Partnerschaften mit den USA, China, Russland, Brasilien und anderen wichtigen Ländern in der ganzen Welt.

Botschafter Bibovic identifizierte darüber hinaus einige Herausforderungen für Montenegro, u.a. die wirtschaftliche Entwicklung sowie die Stärkung der politischen und administrativen Institutionen. Montenegro als kleines Land habe den Vorteil, dass staatliche Strukturen flexibel sind und sich rascher an Neuerungen anpassen könnten, so der Botschafter.

Im Anschluss folgte die Vorstellung des "Andrássy Forum for Western Balkan Studies", das aufgrund der Finanzierung durch den Internationalen Visegrad Fund 2014 an der AUB gegründet wurde. Durch die einjährige Finanzierung des Projekts konnten einige Aktivitäten durchgeführt werden, die die Vernetzung von Wissenschaftlern/innen, die im Themenbereich des westlichen Balkans forschen, fördern sollen. Dr. Christina Griessler (netPOL/AUB) präsentierte die wichtigsten Daten des Projekts, die Aktivitäten und Forschungsthemen, die im letzten Jahr aufgegriffen wurden. Dr. Christopher Walsch (Corvinus/AUB-Fellow) sprach über seinen Forschungsaufenthalt in Bosnien-Herzegowina. Die Kurzpräsentation endete mit einem Ausblick auf zukünftige Projekte im Rahmen des "Andrássy Forum for Western Balkan Studies".

Im letzten Teil der Veranstaltung berichtete der AUB-Student Tobias Lechner über die vom Auswärtigen Amt finanzierte Exkursion nach Sarajewo, die Ende November eine Gruppe von AUB-Studierende in die Hauptstadt Bosnien-Herzegowinas brachte.

Text:  Christina Griessler

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