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Iran: Behind the Veil
Fotovortrag von Zsombor Cseh.

Am 30. März 2017 lud die Studierendeninitiative Fokus IB den Fremdenführer und Fotografen Zsombor Cseh ein, der in seinem Fotovortrag einen Iran hinter den politisierten Bildern der Medien vorstellte. Cseh berichtete von ganz alltäglichen Erfahrungen mit den Menschen, aber auch über Religion, Gesellschaft und Politik. So erfuhren die Zuhörer beispielsweise vom spirituellen aber auch politischen Einfluss der Mullahs und nicht zuletzt des „Big K“,  Ayatollah Khomeini. Mit vielen Bildern wurde den Zuschauern auch die Kleiderordnung erklärt: die unterschiedlichen Farben bei Schulmädchen auf Klassenfahrt und der Kontrast von High Heels und schwarzem Tschador, sowie das schwarze Gewandt für religiöse Feste. Der Vortragende zeigte, wie junge Iranische Frauen mit Leichtigkeit ihr Haar und Farbe zeigen und selbst gestandene Frauen in kleinen Dörfern bunte Kopftücher als Zeichen des Dissenses tragen. Hierbei adressierte er mehrfach Stereotypen: So seien die jungen Iranerinnern nicht schüchtern, sondern offen für Fotos und auch bei ihrer Meinung zur Politik. Sie würden sich trotz Kleiderordnung nicht unterdrückt fühlen, aber im Allgemeinen würden sie auch nicht gutheißen, was in der Politik geschehe. Auch sei man entgegen der städtischen Street Art und Außenpolitik nicht gegen die USA.

Nach Anekdoten über die einzigartige Verkehrs(un)ordnung und das Basarwesen widmete sich Cseh der legendären Architektur des Landes. Der Detailreichtum von Wand- und Deckenverzierungen stehe in Kontrast zu reinen Lehmziegel-Palästen und Dörfern, so Cseh. Dass Lehmziegelgebäude tatsächlich gar nicht günstig zu halten seien, sondern mit hohen Instandhaltungskosten kommen würden, sei vielen nicht bewusst. Die wohl interessantesten Gebäude in der iranischen Baukunst hätten oft Funktionen für die Gemeinschaft, wie die viele Meter hohen Windfänger, quasi städtische Klimaanlagen, und Lehmziegelgebäude, die als kühlender Lebensmittel- oder Wasserspeicher fungieren würden. Die Bedeutung des Wassers für den Iran lasse sich nicht zuletzt daran erkennen, dass in einer breiten Zone um die Flüsse nicht gebaut werden dürfe. 

Landeskundlich wurde dem Publikum die Vielfalt des Irans – geographisch und ethnisch – nahegebracht. Nach Eindrücken zum städtischen und dörflichen Leben durften Bilder aus den zwei Wüsten nicht fehlen. Hier sei die weltweit höchste Temperatur von 70,9 °C gemessen worden. Sanddünen stellten dabei nur eine ihrer Erscheinungsformen dar, neben Stein-, Fels- und vor allem Salzwüstenzonen. Die längste Salzhöhle der Welt und der aktive Vulkan und höchste Berg der Region fänden sich beide in diesem Land, das inzwischen zwei bis drei Millionen Touristen pro Jahr anziehe.

Text: Sabrina Jeanette Göschl

2024-7 August 2024 2024-9
 
 
 
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