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Im Dienst von Ungarn - ein außerordentliches Leben im Spiegel der Korrespondenz
Buchpräsentation

Am 10. Dezember 2014 ist im imposanten Kuppelsaal der Ungarischen Akademie der Wissenschaften das Buch "Ezt köztünk! Isten áldja! Széchenyi István válogatott levelei" ("Dies unter uns! Gott segne Sie! Ausgewählte Briefe Stephan Széchenyis") präsentiert worden. Veröffentlicht wurde das Werk in Zusammenarbeit durch das Forschungszentrum für Humanwissenschaften der Ungarischen Akademie der Wissenschaften (MTA-BTK) und den Libri Verlag.

Initiiert worden war die Textedition durch Andreas Oplatka, ehemaliger Professor der Andrássy Universität Budapest (AUB) und Verfasser einer 2004 auf Deutsch und 2005 auf Ungarisch erschienenen Széchenyi-Biografie. Zum vierköpfigen Herausgeberteam gehörten neben ihm zwei Archivare der Akademie, Kinga Körmendy und Béla Mázi, beide erstrangige Kenner der von Széchenyi hinterlassenen Manuskripte, sowie Henriett Kovács, Historikerin und wissenschaftliche Mitarbeiterin an der AUB. Zoltán Fónagy, wissenschaftlicher Hauptmitarbeiter des Historischen Instituts der Akademie (TTI), zeichnete als Lektor verantwortlich.

Die Herausgeber haben aus der schier unendlich umfangreichen, mehrsprachigen Korrespondenz des „größten Ungarn” 260 Briefe ausgewählt in der Absicht, den Lesern auch in dieser Form ein umfassendes Bild vom Lebensweg des Gründers der Ungarischen Akademie zu vermitteln. Neben bisher nie veröffentlichten Briefen wurden auch früher schon publizierte Briefe hervorgeholt und abgestaubt. Die Herausgeber prüften und transkribierten jedes Manuskript neu, um die in früheren Ausgaben nicht seltenen Fehler und Missverständnisse möglichst auszumerzen. Für den Band, der die Briefe durchweg in ungarischer Sprache enthält, wurden Széchenyis deutsche, französische, englische und oft auch gemischt in mehreren Sprachen geschriebene Briefe neu übersetzt. Auf beinahe 600 Seiten kann der Leser die vielen Facetten des Lebenswerks einer außergewöhnlichen Persönlichkeit kennenlernen; die Briefe zeigen Széchenyi als Politiker und Staatsmann, als Freund und Familienvater, als verzweifelten Liebhaber und Ehemann, als unermüdlichen Organisator und Erneuerer Ungarns.

Die Schwierigkeiten, welchen die Herausgeber jeder Széchenyi-Briefausgabe begegnen, lassen sich durch die Tatsache erahnen, dass mehr als 150 Jahre nach dem Tod des Grafen nach mehreren gescheiterten Versuchen immer noch keine Gesamtausgabe seiner Korrespondenz vorhanden ist. Der Umfang und die Breite von Széchenyis Briefwechsel (zurzeit sind rund 4000 Briefe und Entwürfe bekannt und vorhanden) verhinderten bisher ein solches Unterfangen, und dies erklärt auch, weshalb sich die Herausgeber des jetzt vorliegenden Bandes mit einer Auswahl begnügten.

Das von der Akademie finanzierte und nun erfolgreich abgeschlossene Projekt wurde bei der Buchvorstellung von Pál Fodor, dem Leiter des Forschungszentrums für Humanwissenschaften der Akademie (MTA-BTK) gewürdigt, ferner von László Csorba, dem Direktor des Nationalmuseums, der von „einem wohlgestaltenen Unternehmen” und einem „großartigen Werk” sprach. In einem von Zoltán Fónagy geführten Gespräch berichteten die vier Herausgeber von ihrer in vier Jahren verrichteten Arbeit. Ervin Fenyő, selber Széchenyi-Forscher und Schauspieler, machte auf die zahlreich erschienenen Zuhörer einen starken Eindruck, indem er mit spürbarer Ergriffenheit Briefe des Grafen las. Er trug die Texte unter einem lebensgroßen, den Kuppelsaal schmückenden Gemälde des Grafen Stephan Széchenyi vor; wer wollte, durfte der Illusion verfallen, der Graf selber spreche zum Publikum.

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