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Die Habsburgermonarchie und der Erste Weltkrieg
Vorstellung des Teilbandes XI/1 „Die Habsburgermonarchie und der Erste Weltkrieg“ der Reihe „Die Habsburgermonarchie 1848-1918“.

Am 17. Mai 2017 luden die Andrássy Universität Budapest, das Forschungszentrum für Humanwissenschaften der Ungarischen Akademie der Wissenschaften, das Institut für Neuzeit- und Zeitgeschichtsforschung der Österreichischen Akademie der Wissenschaften, das Österreichische Kulturforum und das Europa Institut Budapest zur Vorstellung des Teilbandes XI/1 „Die Habsburgermonarchie und der Erste Weltkrieg“ ein. Das Werk erschien in der  Reihe „Die Habsburgermonarchie 1848-1918“ und bildet den chronologischen Abschluss einer 40-jährigen Publikationsreihe der Österreichischen Akademie der Wissenschaften.

Die Buchpräsentation wurde von Dr. Henriett Kovács und Dr. Richard Lein (beide AUB) eröffnet. Durch die österreichische Mitwirkung an der deutschsprachigen Bildungsinstitution in Ungarn wolle man sich der gemeinsamen Geschichte beider Nationen durch eine internationale Wissenschaftskooperation widmen: Im Spiegel des 150-jährigen Jubiläums des Österreich-Ungarischen Ausgleichs präsentiere der Teilband Forschungsergebnisse zur politischen, wirtschaftlichen und gesellschaftlichen Entwicklung Österreich-Ungarns während des Ersten Weltkrieges, schlussfolgerten Kovács und Lein.

Prof. Dr. Pál Fodor, Direktor des Forschungszentrums für Humanwissenschaften der Ungarischen Akademie der Wissenschaften, sprach in seiner Begrüßungsrede von einer ununterbrochenen Kontinuität in der Kooperation zwischen österreichischen und ungarischen Historikern. Die Wissensakkumulation in Form der umfassenden Reihe  „Die Habsburgermonarchie 1848-1918“ solle zeitgenössischen Akteuren der Entscheidungsfindung ermöglichen, wichtige Lehren zu ziehen, die für gemeinsame Bestrebungen nutzbringend verwertet werden könnten. Dadurch würde man zukünftigen Zielsetzungen nicht ausschließlich als Fachhistoriker, sondern auch als „public intellectuals“ begegnen. Prof. Dr. Arnold Suppan, Vizepräsident der Österreichischen Akademie der Wissenschaften, gab in seinem Grußwort einen Ausblick über die weiterführende Forschung. So befinde sich noch ein umfangreicher Band über die Kulturgeschichte in der Fertigstellung. Er solle das Jahrhundertwerk abschließen, so Suppan.

Anschließend erörterte Prof. Dr. Helmut Rumpler, emeritierter Professor der Universität Klagenfurt, die entscheidende Rolle der ungarischen Geschichtswissenschaften bei der Institutionalisierung der Habsburg-Forschung in Mitteleuropa, mit einem Zentrum in Wien. Die Erfolgsgeschichte des mitteleuropäischen Forschungsprojekts beruhe auf der methodologischen Breite sowie den nationalpolitisch bedingten, unterschiedlichen Sichtweisen  der Autoren. Diese trügen zu Impulsen für neue Diskussionen bei, die während der langen  Entstehungsgeschichte des Werkes  eine Reihe von neuen Forschungsaspekten mit neuwertigen empirischen Ergebnissen erbracht hätten.

Dr. Anatol Schmied-Kowarzik, wissenschaftlicher Mitarbeiter am Institut für Neuzeit- und Zeitgeschichtsforschung der Österreichischen Akademie der Wissenschaften, skizzierte zunächst den Aufbau des Werks. Dieser sei in fünf Kapitel gegliedert, mit inhaltlichen Schwerpunkten in den Kapiteln III-V. Letztere Kapitel thematisieren die Innenpolitik beider Teile der Doppelmonarchie und deren Auswirkung auf die Bevölkerung, während sich der Abschlussbeitrag mit den Friedensverträgen von Saint-Germain und Trianon befasst. Die Kapitel I. und II. reflektieren den Wandel „vom europäischen Frieden zum Weltkrieg“ sowie den „Krieg an den Fronten und im Hinterland“. Bei den 26 Beiträgen von 28 Autoren aus 11 Herkunftsländern sei die Verschiedenheit der  Sichtweisen und Interpretationen nicht verwunderlich. Nichtsdestotrotz würden sich diese in der Beurteilung der inneren Situation der Monarchie zu einem Gesamtbild zusammenfügen, schloss Schmied-Kowarzik.

Dr. Imre Ress, wissenschaftlicher Rat und Mitarbeiter am Forschungszentrum für Humanwissenschaften der Ungarischen Akademie der Wissenschaften und Prof. Dr. Zoltán Szász, Wissenschaftler Rat des Institutes für Geschichtswissenschaft der Ungarischen Akademie der Wissenschaften und Professor der Eötvös-Loránd-Universität in Budapest komplettierten das Panel. Beide betonten die gute Darstellung der aktuellsten Forschungsergebnisse zu der politischen, wirtschaftlichen und gesellschaftlichen Entwicklung Österreich-Ungarns während des Ersten Weltkrieges.

Text: Bálint Lengyel

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