Das Forschungsprojekt befasst sich mit der Wechselwirkung von Protestantismus, Deutschnationalismus respektive Nationalsozialismus und familiären Netzwerken.
Das Forschungsprojekt befasst sich mit der Wechselwirkung von Protestantismus, Deutschnationalismus respektive Nationalsozialismus und familiären Netzwerken in mitteleuropäischen Grenzräumen am Beispiel des burgenländisch-westungarischen Raumes im 19. und 20. Jahrhundert. Exemplarisch wird dieses Thema anhand der Kőszeger Familie des 1. burgenländischen Superintendenten Theophil Beyer sen. (seiner Ehefrau Ida und dem Sohn Theophil jun. sowie weiteren Verwandten) aufgearbeitet, wobei ein reicher und recht gut dokumentierter Quellenbestand für dieses Fallbeispiel vorliegt. Anhand dieses Bestandes können zum einen Verbindungslinien von Protestantismus mit dem ab dem 19. Jhdt. erstarkenden Deutschnationalismus resp. Nationalsozialismus untersucht werden, zum anderen erlaubt er eine Analyse der familiären, beruflichen und sozialen/gesellschaftlichen Netzwerke der Familie Beyer, die in verschiedenen Orten Ungarns lebte, ehe sie sich in dem deutschsprachigen, protestantischen Dorf Felsölövő/Oberschützen niederließ. Thematisiert wird insbesondere die Frage der Relevanz von Sprache (Ungarisch, Deutsch), Konfession (evangelisch H.B., evangelisch A.B., römisch-katholisch, jüdisch), Ausbildung (Schultyp, konfessionelle oder öffentliche Schule, Universität), Vereinswesen und „Grenzerfahrung“ im Kontext der Aneignung deutschnationaler bzw. nationalsozialistischer Ideologie.