Bei der von Dr. Tim Alexander Herberger und dem AUB-Lehrstuhl für Betriebswirtschaftslehre (insb. Entrepreneurship, Finanzwirtschaft und Digitalisierung) initiierten sowie organisierten und vom netzwerk digital der Deutsch-Ungarischen Industrie- und Handelskammer unterstützten internationalen Tagung ergab sich abermals ein tiefer Einblick in die aktuelle internationale Forschung zur Transformation und Nachhaltigkeit sowie weiteren Herausforderungen im Kontext der globalen Finanzwirtschaft. Die erste Tagung zum Thema, die im vergangenen Jahr an der AUB stattgefunden hat, wurde sowohl in der Fachöffentlichkeit als auch in der breiten Öffentlichkeit sehr positiv rezipiert. Die Beiträge der Tagung konnten im Sommer in einem international viel beachteten Sammelband veröffentlicht werden.
Im Dezember 2022 wurde der Austausch dann in Form der zweiten Tagung in den Festsälen der AUB fortgeführt. Nach kurzer Begrüßung durch den Gastgeber der Tagung, Univ.-Doz. Dr. Tim Alexander Herberger, und seiner Rede über die erhebliche Relevanz der namensgebenden Themengebiete für die Tagung sowie über die Notwendigkeit, den Blick weiterhin für die Trends in der globalen Finanzwirtschaft von Morgen offen zu halten, begrüßte Rektor Prof. Dr. Zoltán Tibor Pállinger stellvertretend für das Rektorat, die wieder zahlreich erschienenen Vortragenden, FachvertreterInnen, Studierenden und Gäste der Tagung.
Es stehen viele Themen auf der Agenda
Die Tagung startete mit der Keynote von Prof. Dr. Stefan Wendt von der Bifröst Universität in Island mit dem Thema „Neue Risiken? Neues Risikomanagement? Wie Digitalisierung und Fokus auf Nachhaltigkeit das Risikomanagement beeinflussen (sollten)“. Wendt zeigte hierbei auf, dass das Risikomanagement trotz der Paradigmenwechsel, insb. durch die digitale Transformation, schon jetzt gegenüber den Herausforderungen gut gewappnet ist, nur oftmals dies nicht bewusst von den Entscheidungsträgern wahrgenommen und das bestehende Instrumentarium unzureichend eingesetzt wird. Auf Basis dieses gelungenen theoretischen Rahmens widmete sich die Tagung in der Folge in speziellen Sessions der „Nachhaltigkeit in der globalen Finanzwirtschaft“ und der „Digitalen Transformation in der Finanzwirtschaft“ mit wissenschaftlichen Vorträgen, bei denen insbesondere der wissenschaftliche Nachwuchs beeindruckend seine Fähigkeiten unter Beweis stellte. Nach der Mittagspause wurde dann der von Herberger geforderte Fokus auf zukünftige, im Blick zu behaltende Buzz-Words von morgen adressiert und eine Reihe wissenschaftlicher Vorträge, u. a. zur Bepreisung von Immobilien oder zum ökonomischen Risiko für das Finanzsystem durch Bankenfusionen, griffen diese Forderung auf.
Podiumsdiskussion zur Rolle digitaler nationaler Währungen
Abgeschlossen wurde der inhaltliche Teil der Tagung mit einer hochkarätig besetzten Podiumsdiskussion über die Zukunft digitaler nationaler Währungen. Auf dem Podium konnte Dr. Tim Alexander Herberger in seiner Rolle als Moderator Anikó Szombati (CDO – Chief Digital Officer der Bank of Hungary – Magyar Nemzeti Bank), Dr. Heinrich Kreft (Leiter des Lehrstuhls für Diplomatie II sowie Leiter des Studiengangs Internationale Beziehungen der Andrássy Universität Budapest), Prof. Dr. Marcel Tyrell (Inhaber des Lehrstuhls für Banking and Finance der Universität Witten/Herdecke), sowie Prof. Dr. Stefan Wendt (Professor und Dekan des Department of Business der Bifröst University in Island) begrüßen. In einer intensiven Diskussion wurden die Chancen und Risiken digitaler nationaler Währungen unter marktinstitutionellen, verbraucherorientierten sowie nationalbankzentrierten Gesichtspunkten diskutiert. Die Diskussion zeigte, dass ein großes Potenzial in dieser technologiebasierten Anwendung steckt, aber auch im Hinblick der Aufklärungsarbeit noch einiges an Hausaufgaben von den emittierenden Zentralbanken sowie von der Politik zu erledigen ist. Eine anschließende Diskussion im Auditorium mit den PodiumsteilnehmerInnen förderte weitere interessante Einblicke über die Chancen und Risiken zutage.
Unter dem Eindruck der präsentierten Keynote, der breiten Palette an Forschungsarbeiten und der Podiumsdiskussion betonte Herberger zum Abschluss des formellen Teils der Tagung, dass die lebhafte Diskussionskultur wertschaffend für alle gewesen sei und dankte insbesondere auch den zahlreichen Helfern bei der diesjährigen Tagung sowie den finanziellen Unterstützern der Tagung, allen voran dem Dr. Theo und Friedl Schöller Forschungszentrum für Wirtschaft und Gesellschaft, dem Freistaat Bayern sowie der internen Forschungsförderung der Andrássy Universität Budapest.
Die Tagung endete am Abend mit einem informellen Austausch über Inhalte und Zukunftsfragen bei einer umfangreichen Closing Reception und einem kleinen Empfang.
Tim HERBERGER