In unserem Studiengang „Mitteleuropäische Geschichte – Kulturdiplomatie“ ist ein Pflichtpraktikum im dritten Semester eingebaut. Man kann dieses Praktikum in sechs Wochen Vollzeit oder in zwölf Wochen Teilzeit ausführen. Man darf das Praktikum auch aufteilen und an mehr als einem Ort verbringen. So habe ich es gemacht, ich verteilte mein Praktikum auf die beiden Orte Wien und Köln.
In Wien habe ich das Institut Collegium Hungaricum gewählt. Ich habe das Institut wegen seines Profils gewählt. Die Schwerpunkte des Instituts, zum Beispiel Präsentation der vielfältigen ungarischen Kultur in Form von Konzerten, Vorträgen, Ausstellungen und anderen kulturellen Veranstaltungen oder die Vernetzung von ungarischen und österreichischen Künstlern und Künstlerinnen passen sehr gut zu meinen Fähigkeiten und bisherigen Erfahrungen. Ich glaubte, ich würde dort einige meiner Kenntnisse nutzen und vertiefen können.
Ich reiste mit großen Erwartungen nach Wien. Und ich muss sagen, wenn man sich in eine Stadt verlieben kann, dann war es Liebe auf den ersten Blick. Aber bitte verratet es nicht meinem geliebten Budapest, nicht dass es (also Budapest) eifersüchtig wird ... Ich liebte es, stundenlang durch die Straßen Wiens zu spazieren und die Altbauhäuser zu bewundern. Die Stadt ist so schön und sauber. Überall gab es etwas zu entdecken: Treppen, Rosengärten, Kunst in jeder Form, nette Cafés, gute Restaurants, Museen und vieles, vieles mehr.
Mein Praktikumsort war gut gewählt, nach wie vor gefällt mir die Intention des Instituts. Meine Aufgaben waren die eines klassischen Praktikums, zum Beispiel Aufsicht an der Rezeption, 3G-Kontrolle, Postverteilung oder Mitarbeit in der Bibliothek. Ich hatte außerdem die Möglichkeit, an einigen Veranstaltungen mitzuwirken. So konnte ich zum Beispiel an der sehr kreativen Lesung des Kinderbuchautors András Dániel oder bei einem Kinder-Theater mit ungarischen Volksmärchen teilnehmen. Wirklich glücklich wurde ich in Wien aber leider nicht. Ich hatte mir mehr Möglichkeiten der Mitarbeit und mehr Engagement erwartet. Dennoch waren es alles in allem zwei lehrreiche Wochen.
Ich freue mich schon auf meine zweite Praktikumsstelle beim Friedensbildungswerk Köln. Ich werde euch Mitte November darüber berichten. Bis dahin wünsche ich euch ein angenehmes Semester und schöne Spaziergänge durch Budapest.
Fatime PÁLL