Wenn ich über Oscar-prämierte Filme spreche, gucken mich meine Freunde oft an und fragen: Wie, Ungarn hat Oscar-Filme? Ja, lautet meine Antwort dann stolz, wir sind ein kleines Land, aber wir haben schon vier Oscars gewonnen.
Die folgenden Filme könnt ihr dank Filmarchivum zu Hause anschauen.
Der erste Film stammt aus dem Jahr 1980. Es ist der Animationsfilm von Ferenc Rófusz, “A légy” (Die Fliege). In diesem Film können wir die Welt mit den Augen einer Fliege betrachten. Der komplette Kurzfilm dauert 3:07 Minuten.
Den zweiten Oscar erhielten wir für eine ungarisch-deutsch-österreichische Koproduktion. In der 54. Oscar-Gala gewann im Jahr 1982 István Szabós Film „Mephisto“. Der Film ist 1981 vorgestellt worden und führt nach Deutschland vor dem Zweiten Weltkrieg. Wir verfolgen das Leben des talentierten und zielstrebigen Schauspielers Hendrik Höfgen (Klaus Maria Brandauer). Der Mann tut alles, um die Rolle seiner Träume, Mephisto, spielen zu dürfen. Das hat jedoch seinen Preis: Hendrik muss sich an die politische Situation des NS-Regimes anpassen.
Unseren dritten Oscar bekamen wir viele Jahre später, im Jahr 2016. Der Titel ist “Saul fia” („Sauls Sohn“), der Regisseur heißt László Nemes Jeles. Dieser Film gewann einen Oscar in der Kategorie „ausländische Filme“. Er erzählt von den Möglichkeiten und Grenzen des Widerstandes in einem NS-Vernichtungslager während des zweiten Weltkriegs.
Und last but not least der Film “Mindenki” von Kirstóf Deák (deutscher Titel: „Jeder“, englischer Titel: „Sing“). Dieser erhielt den Oscar 2017 in der Kategorie Kurzfilme. Im Zentrum des Films steht eine fehlerhafte pädagogische Methode. Aber was genau dabei passiert? Das verrate ich euch nicht. Nehmt euer Popcorn und schaut euch den Film (25 Minuten) an.
Glaubt mir, ihr werdet diesen Popcorn-Nachmittag nicht bereuen!
Fatime PÁLL