Am Mittwochnachmittag konnten die Studenten der AUB die Europäische Vereinigung von Tageszeitungen in Minderheiten- und Regionalsprachen (MIDAS - Minority Dailies Association) kennenlernen. Dr. Günther Rautz Generalsekretär von MIDAS und wissenschaftlicher Mitarbeiter der EURAC (Europäische Akademie Bozen - eine der Partnerinstitutionen der AUB in Südtirol) stellte die Tätigkeit und Struktur von MIDAS vor. Die Zuhörer konnten sich mit den Tageszeitungen der europäischen Minderheiten und mit den Minderheitenfragen näher vertraut machen. Daneben wurde für sie das Praktikumsprogramm von MIDAS – MIDAS Study Visit – dargestellt.
Am Abend begrüßte die AUB Dr. Luis Durnwalder zu einem Vortrag über das friedliche Zusammenleben sprachlicher Minderheiten. Empfangen wurde der Landeshauptmann Südtirols zuerst im kleinen Kreise von AUB Rektor Prof. Dr. András Masát, den Professoren sowie den Vertretern des ungarischen Außenministeriums und der italienischen sowie österreichischen Botschaft unter anderem von Michael Zimmermann, österreichischer Botschafter in Budapest. Dabei hatte auch ich (Madeleine Kohl – Studentin der AUB) die Möglichkeit, als einzige Studentin aus Südtirol daran teilzunehmen und den Landeshauptmann persönlich kennenzulernen.
Im Anschluss widmete sich Dr. Durnwalder seinem Vortrag über das Südtiroler Modell mit dem Titel Autonomie – Grundlage für regionale Entwicklung und friedliches Zusammenleben der sprachlichen Minderheiten. Dabei sprach Durnwalder über die Bedeutung des Minderheitenschutzes im vereinten Europa und betonte die Anerkennung der Vielfalt: „Europa muss sich als Heimat aller verstehen und alle müssen sich hier zuhause fühlen“. Der Landeshauptmann erläuterte im Detail die Säulen einer Autonomie. Dabei unterstrich er vor allem die Kompetenzaufteilung zwischen dem Staat und dem Land sowie die Notwendigkeit einer gleichberechtigten Anerkennung sowie die politische und gesellschaftliche Beteiligung aller im Land vertretenen Sprachgruppen. Diese und noch weitere Ecksteine führten Südtirol dazu, heute ein Musterland geworden zu sein in dem sich alle drei Sprachgruppen wohl fühlen.
Abschließend wurden die Gäste zu einem Empfang eingeladen. Dabei bot sich die Möglichkeit in ungebundener Atmosphäre Informationen auszutauschen und interessante Gespräche über das erwähnte Thema zu führen.
Von Kohl Madeleine (IB/ MES) (und Henriett Kovács)