Einmal im Jahr öffnen Universitäten, Forschungszentren, Museen und andere wissenschaftliche Einrichtungen ihre Pforten, um einem breiten Publikum Einblicke in die spannende Welt der Forschung zu geben. Den Rahmen dafür gibt die „Lange Nacht der Wissenschaften“, eine Initiative der Europäischen Kommission. Am diesjährigen Ereignis, das am 29. September stattfand, nahm auch die AUB teil. Mit den angebotenen Programmen wurden nicht nur die Fachbereiche Geschichte und Diplomatie, sondern auch Deutsch als Sprache der Wissenschaft in Budapest repräsentiert.
Den Bereich Geschichtswissenschaft vertrat Dr. Orsolya Tamássy-Lénárt, Dozentin am Lehrstuhl für Kulturwissenschaften der AUB. Sie lud gleich zweimal in Folgezu einem Abendspaziergang durch das Magnatenviertel („Palotanegyed“) des 8. Bezirks von Budapest. Einmal auf Ungarisch und einmal auf Deutsch stellte sie bedeutende Gebäude in der Nachbarschaft der Universität vor, denn Geschichte kann man hier auf Schritt und Tritt erleben: Das alte Abgeordnetenhaus (heute Italienisches Institut), das Nationalmuseum, die Palais der Familien Almásy, Pálffy, Wenckheim, Gschwindt, Károlyi… und natürlich auch das Festetics-Palais, wo die AUB beheimatet ist. In der frühherbstlichen Abenddämmerung konnten sich die BesucherInnen in jene Zeit zurückversetzen, als die innere Josefstadt Wohnsiedlung der Aristokratie war. Beide Spaziergänge waren ausgebucht.
Parallel zum bewegten Programm im Freien nutzte Botschafter Dr. Heinrich Kreft, Leiter des Lehrstuhls für Diplomatie II, den repräsentativen Andrássy Saal der Universität, um mit seinen Gästen über sein Fachbereich, die Diplomatie zu sprechen. Seine GesprächspartnerInnen waren vier Alumni der AUB: Gréta Holczmann und Eszter Németh arbeiten heute als Referentinnen für deutsche Angelegenheiten im ungarischen Ministerium für Auswärtiges und Außenhandel. Sarah Diel und Benjamin Coester sind MitarbeiterInnen des Auswärtigen Amtes und schalteten sich aus Deutschland zum Gespräch dazu. In der Diskussion ging es nicht um theoretische Fragen des Fachs internationale Beziehungen, sondern um jene Menschen, die Diplomatie in der Praxis gestalten: die DiplomatInnen selbst. Die TeilnehmerInnen des Gesprächs erzählten über ihren Werdegang, stellten Ähnlichkeiten und Unterschiede im deutschen und im ungarischen diplomatischen Dienst fest, und antworteten bereitwillig auf die Fragen aus dem Publikum.
Die Lange Nacht der Wissenschaften bietet landesweit viele spannende Programme, insbesondere in Budapest, wo so viele Forschungsstätten beheimatet sind. Umso mehr freuen wir uns, dass auch unsere Programme Anklang fanden und so gut besucht waren! Wir bedanken uns bei allen unseren Gästen fürs kommen und sind schon voller Ideen für nächstes Jahr.
Júlia NÉMETH
https://www.andrassyuni.eu/veranstaltungen/lange-nacht-der-wissenschaften-an-der-aub.html
Fotos: copyright Deák Fanni (AUB)