„Was ist Europa? Was ist seine Zukunft? Das sind zentrale Fragestellungen im Leben unserer Universität. In den vergangenen Jahren waren wir Zeugen großer Veränderungen, die neue Fragen aufwarfen, auf die Antworten gefunden werden müssen. Die beobachtbaren Veränderungen und der teilweise vollkommen neue Charakter der Probleme erfordern oftmals neue Herangehensweisen, die es ermöglichen, die sich wandelnden Zusammenhänge zu erkennen und zu verstehen. Das Entwickeln derartiger neuer Gedankengänge basiert also nicht zuletzt auf dem Überprüfen der früheren Ansätze und vor allem auf dem Formulieren von völlig neuen Fragestellungen.

Um hier überhaupt voranzukommen, ist es notwendig sicherzustellen, dass Wissenschaftler die Freiheit haben, von eingefahrenen, früher durchaus erfolgreichen Ansätzen abweichen zu können. Es müssen Bedingungen geschaffen werden, die es erlauben, über alte Zusammenhänge in neuer Form nachzudenken, oder gänzlich neue, im ersten Moment vielleicht überraschende oder gar schockierende Fragen aufzuwerfen. Ja, um in der derzeitigen Situation voranzukommen, müssen solche Herangehensweisen auf allen Ebenen gefördert werden. Ohne die akademische Freiheit, ohne die Freiheit von Lehre und Forschung und ohne autonome Hochschul- und Forschungseinrichtungen – dies ist die feste Überzeugung des Rektoratskollegiums – werden unsere Gesellschaften mit den neuen Herausforderungen nicht umgehen können. Die AUB, wie auch alle anderen wissenschaftlichen Einrichtungen, können ihrer wissenschaftlichen und damit auch ihrer gesellschaftlichen Rolle nur gerecht werden, wenn ihre Mitglieder frei von jeglicher Einflussnahme denken, sprechen, forschen und lehren können. Diese Freiheit darf niemals gefährdet werden. Ich darf Ihnen im Namen der Universitätsleitung versprechen, dass an der AUB alles getan wird, um diese Freiheit auch weiterhin zu garantieren. Darüber hinaus setzen wir uns ausdrücklich dafür ein, dass die Freiheit von Wissenschaft und Forschung an allen wissenschaftlichen Einrichtungen gewährleistet wird.”