Als ich mich vor ziemlich genau einem Jahr für ein Auslandssemester an der Andrássy Universität bewarb, hatte ich noch keine Ahnung, dass dieses Semester eines der schönsten und interessantesten Semester meines Studienlebens werden würde. Ich hatte in meinem Bachelor schon einmal einige Zeit im Ausland verbracht, daher wusste ich, dass es einige Zeit braucht, bis man sich in einem fremden Land zurecht findet. Dennoch viel mir die Eingewöhnung hier relativ einfach. Das liegt vielleicht zum einen daran, dass Budapest eine echt europäische Stadt ist, oder dass es hier auch überall Aldi, Lidl, Rossmann und Co. gibt. Daher kann man auch hier deutsche Produkte finden. Womit ich anfangs jedoch etwas Schwierigkeiten hatte, war die Umrechnung der Währung. Aktuell bekommt man für 1 Euro ca. 380 Forint, nicht gerade eine einfache Zahl zum Umrechnen. Dennoch hatte ich auch hier den Dreh irgendwann raus. Und Apropos Geld, in Budapest kann man fast überall mit Karte zahlen, selbst in jedem Kiosk, das war schon echt praktisch, da ich deshalb fast nie Bargeld brauchte.
Das Semester begann Anfang September mit einigen Einführungsveranstaltungen sowie dem berühmten Andrássy-Ball, einer eleganten Abendveranstaltungen für Alumni als auch Erstis, bei der man in Abendgarderobe das Tanzbein schwingen konnte. In der darauffolgenden Woche ging es für die Erstis und die Erasmus-Student*innen dann zur gemeinsamen Studienfahrt an den Balaton. Das Wetter war Mitte September noch echt warm, daher konnte man sich im See abkühlen und draußen Spiele spielen. Außerdem wurde für eine abwechslungsreiche Abendunterhaltung gesorgt. Die Veranstaltungen gleich zu Beginn des Semesters waren echt super, um neue Leute kennenzulernen.
Zurück in Budapest gingen dann die meisten Kurse los. Bei der Wahl der Kurse hatte ich relativ viel Freiheit, so konnte ich mir die meisten Kurse nach Interesse wählen. Mein Fokus lag besonders auf der Politik und Geschichte Mitteleuropas, so hatte ich z.B. interessante Kurse zur Nationenbildung in Mitteleuropa oder zu Politischen Systemen in Osteuropa. Nach der Uni zog ich mit meinen neuen Kommiliton*innen durch die Stadt oder wir gingen noch etwas essen. Da ich außerdem nicht jeden Tag Uni hatte, blieb genug Zeit, um meine neue Heimat zu erkunden.
Ich würde sagen, Budapest ist eine echt typisch europäische Stadt. Interessant fand ich vor allem, dass man oft noch die Überbleibsel der Habsburgerzeit sieht, wie anhand der Straßennamen, z.B. Erszebet-körut = Elisabeth-Ring. Es gab jeden Tag etwas neues zu entdecken, wie der Gellértberg, das Schlossviertel oder das Jüdische Viertel. Auch kulinarisch hat Budapest einiges zu bieten denn neben Gulyas, Pörkölt und Langós kann man hier auch wunderbar internationale Küche probieren.
Meine Zeit hier an der AUB verging wie im Flug und nun blicke ich zurück auf ein paar wunderschöne Monate mit tollen neuen Bekanntschaften, viel neuem Wissen und Erfahrungen. Ich habe diese Stadt in mein Herz geschlossen und komme gern so bald wie möglich wieder zurück.
OMARCHANOV, Eric