Seit 2014 wurde die Anwendung Vokskabin rund 500.000 Mal genutzt. Bei den diesjährigen Wahlen zum Europäischen Parlament verzeichnete Vokskabin 22.000 Nutzerinnen und Nutzer. Am 17. Mai 2024 fand an der Universität die Veranstaltung "Demokratiefestival - Vokskabin 2024" zur Diskussion der Auswirkungen von Wahlorientierungshilfen statt. Die Konferenz befasste sich mit der Nutzung von sozialen Medien und Wahlhilfen sowie der Rolle von Influencern in der politischen Bildung und bot eine Plattform für den Austausch über die Stärkung der politischen Partizipation junger Menschen.
Die Plattform Vokskabin, ein Projekt des netPOL-Netzwerks an der Andrássy Universität Budapest, feiert ihr zehnjähriges Bestehen. Die parteipolitisch neutrale und auf wissenschaftlichen Methoden basierende Anwendung bietet einen objektiven Überblick über die politischen Standpunkte verschiedener Parteien und spiegelt die Ansichten ihrer Nutzerinnen und Nutzer zu wichtigen gesellschaftlichen Fragen wider. Seit ihrem Start im Jahr 2014 wurde Vokskabin rund 500.000 Mal genutzt. Bei den diesjährigen Wahlen zum Europäischen Parlament verzeichnete Vokskabin 22.000 Nutzerinnen und Nutzer aus dem In- und Ausland, was eine beachtliche Beteiligung darstellt.
Dieses Jahr war für Vokskabin in vielerlei Hinsicht besonders. Die Ausarbeitung des Fragebogens in Hinblick auf die Europawahl 2024 sowie die Kampagne zur Verbreitung der Plattform unter den NutzerInnen in Ungarn fand im Rahmen des internationalen Projekts "Youth Voice" mit Kofinanzierung durch die Europäische Union statt. Im Rahmen des "Demokratiefestivals - Vokskabin 2024" wurde die Plattform gestartet, einer Veranstaltung, bei der die Auswirkungen von Wahlorientierungshilfen und anderen Online-Tools diskutiert wurden. Die Beteiligung junger Menschen an den Wahlen in Ungarn und die Auswirkungen dieser Tools auf die politische Partizipation standen dabei im Mittelpunkt. Die Veranstaltung fand an der Andrássy Universität in Budapest statt und wurde von Melani Barlai, Eszter Dobrás und Balázs Farkas organisiert.
Die Konferenz begann mit einer Eröffnungsrede von Prof. Dr. Zoltán Tibor Pállinger, dem Rektor der Andrássy Universität, der die Bedeutung von Vokskabin und anderen digitalen Werkzeugen in modernen Demokratien hervorhob. Er betonte, dass die Plattform eine zentrale Rolle bei der politischen Bildung junger Menschen spielt und ihre politische Partizipation fördert. Die durchschnittliche Nutzung von Vokskabin, mit fast 150.000 ausgefüllten Fragebögen pro Jahr, zeigt den großen Bedarf und das Interesse an solchen Wahlorientierungshilfen. Besonders lobte er die neue EU-Flaggenfunktion, die es den Nutzerinnen und Nutzern ermöglicht, ihre politische Übereinstimmung in verschiedenen EU-Ländern zu überprüfen.
Eszter Dobrás, eine der Hauptorganisatorinnen und Sprecherin des Vokskabin-Projekts, fügte hinzu, dass die Plattform eine parteiunabhängige Orientierung bietet und den Nutzerinnen und Nutzern hilft, sich in der komplexen politischen Landschaft zurechtzufinden. Sie betonte die wissenschaftliche Grundlage und methodische Strenge, die bei der Entwicklung des Fragebogens angewendet wurden. Sie unterstrich auch die wichtige Rolle der jungen Botschafterinnen und Botschafter im Rahmen des von der EU geförderten Projekts „Youth Voice“.
Die Konferenz bot eine intensive Diskussion über die Nutzung digitaler Kommunikationsmittel und deren Einfluss auf die politische Partizipation der Jugend. Vertreter verschiedener Jugendorganisationen politischer Parteien diskutierten über die Herausforderungen und Chancen, die sich aus der Nutzung sozialer Medien und Wahlorientierungshilfen ergeben. Es wurde erörtert, wie diese Tools effektiv eingesetzt werden können, um junge Menschen zu erreichen und politisch zu aktivieren.
Ein weiteres Highlight war die Diskussion über den Einfluss und Meinungsführerinnen und Meinungsführern auf die junge Generation im digitalen Raum. Experten wie Ádám Gyurcsik, Samu Seres, Lili Pankotai und Gergő Ulechla sprachen über die Verantwortung von Influencerinnen und Influencern in der politischen Bildung und der Förderung gesellschaftlicher Aktivität. Sie betonten die Notwendigkeit, bewusst Inhalte zu schaffen, die junge Menschen ansprechen und informieren. Die Teilnehmerinnen und Teilnehmer der Konferenz hatten auch die Gelegenheit, die Vokskabin-Plattform selbst auszuprobieren und Feedback zu geben, was zu einer lebendigen und interaktiven Erfahrung beitrug.
Insgesamt bot das Demokratiefestival 2024 eine wertvolle Plattform für den Austausch und die Diskussion über die Stärkung der politischen Partizipation junger Menschen durch digitale Tools. Es förderte das Verständnis für die Herausforderungen und Chancen, die mit der Nutzung dieser Instrumente verbunden sind, und trug zur Förderung einer informierten und aktiven Wählerschaft bei.
Dr. Melani BARLAI
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