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Die ersten Awareness-Tage der Studierendenschaft
Erstmalig veranstaltete die Studierendenschaft Awareness-Tage an der AUB. In Online- und Präsenz-Workshops ging es um Themen wie Rassismus und Sexismus mit dem Ziel, dafür zu sensibilisieren und das Zusammenleben an der Universität zu verbessern.

Vom 7. bis 10. März 2022 fanden die ersten Awareness-Tage der Studierendenschaft statt. Diese wurden ins Leben gerufen, um auf Themen aufmerksam zu machen, die bisher in der Veranstaltungslandschaft der AUB kaum präsent waren, aber trotzdem sehr bedeutend für ein gutes Zusammenleben sind. Ziel war es dabei, gesellschaftliche Probleme wie Rassismus und Sexismus anzusprechen, Awareness dafür zu schaffen und Maßnahmen dagegen zu erarbeiten. Organisiert wurden die Veranstaltungen von einem Organisationsteam bestehend aus Stephan Andreas Straub, Johannes Schmidt, Schilan Stach, Jasmin Schwarz und Sarah Prinz. Finanzielle Unterstützung kam dankenswerterweise vom DAAD.

Am Montag, den 7. März, starteten die Awareness-Tage mit einem Online-Workshop zum Thema Rassismus mit besonderem Bezug auf anti-asiatischen Rassismus. Vortragende war Vu Van Pham. Zunächst wurden die Begrifflichkeiten wie Diskriminierung, Rassismus und Intersektionalität erklärt und die aktuelle Rechtslage dargestellt. Hierbei konnten die Teilnehmenden stets eigene Gedanken äußern und einen Bezug zum (Uni-) Alltag herstellen. Auch häufig gestellte Fragen wie „Kann man als weißer Mensch von Rassismus betroffen sein?“, wurden beantwortet. Ebenfalls Thema waren die aktuellen rassistischen Vorfälle bei der Flucht aus der Ukraine und die Berichterstattung europäischer Medien über Geflüchtete verschiedener Herkunft.

Im Anschluss wurde näher auf das Problem des anti-asiatischen Rassismus eingegangen. Wesentliche Punkte waren hierbei die Anfeindungen gegenüber Asiat:innen während der Corona-Pandemie und die Darstellung von Asiat:innen als „Vorzeigemigranten“. Zum Abschluss blieb den Teilnehmenden Zeit, ihre Fragen, Gedanken und Eindrücke zu äußern und ein Resümee zu ziehen. Ein großer Dank gilt Vu Van Pham, die den Workshop sehr interaktiv und informativ gestaltete und allen Teilnehmenden viel Input mitgab, sowie dem DAAD, der die Finanzierung ermöglichte.

Am Dienstag, den 8. März, dem zweiten Tag der Awareness-Tage, fand ein Workshop zum Thema Sexismus und Gewalt gegen Frauen statt. Durchgeführt wurde dieser von Freiwilligen der NGO NANE, die sich gegen Gewalt gegenüber Frauen und Kindern einsetzt. Die Atmosphäre war dabei sehr entspannt und vertraut und lud zum aktiven Mitmachen ein. Zunächst wurden alle Teilnehmenden darum gebeten, zu verschiedenen Statements mit sexistischem Bezug durch entsprechende Positionierung im Raum Stellung zu beziehen. Daraufhin wurde anhand typischer „Red Flags“ erörtert, was „Abusive Relationships“ sind, wie man diese frühzeitig erkennt und wie man Betroffenen helfen kann. Zum Schluss diskutierten die Teilnehmenden über Gleichberechtigung in der Sexualität und den Einfluss der Pornoindustrie auf unser Sexualleben. Alles in allem vermittelte der Workshop durch den regen Austausch ein ermutigendes, empowerndes Gefühl und schuf neue Sichtweisen auf verschiedene Themen. Auch hier gilt ein Dank den Vortragenden, die die Teilnehmenden durch die einzelnen Themen geleitet haben.

Am Mittwoch fand schließlich der Workshop zum Thema „Rassismus gegen Roma“ statt. Leiterin war Bettina Pocsai von der Uccu-Stiftung. Nachdem die Teilnehmenden kurz bisherige Kontaktpunkte mit Roma sowie den eigenen Wissensstand zum Thema reflektierten, half Bettina Pocsai dabei, vorherrschende Stereotype gegenüber der Roma-Bevölkerung zu hinterfragen. Durch Informationen über die Herkunft der Minderheit und die damit verbundene Geschichte wurden die kulturellen Hintergründe deutlich sowie alltägliche Probleme, vor denen Menschen mit Roma-Hintergrund stehen. Durch viele persönliche Schilderungen konnten die Beteiligten Einblicke erhaschen, wie Roma in der Bevölkerung behandelt werden und welche Herausforderungen diese gegenüberstehen. Dadurch konnten die Teilnehmenden Vorurteile aus einem anderen Blickwinkel betrachten und aktuelle Konfliktsituationen besser verstehen. Das Interesse an der Thematik wurde durch den Workshop und die spannende Umsetzung durch Bettina Pocsai noch weiter gestärkt und wir hoffen auch in Zukunft auf weitere Zusammenarbeit.

Den Abschluss der Awareness-Tage bildete ein Kurzfilm-Abend am Donnerstag, bei dem Filme zu den Themen „Ausgrenzung von Menschen mit Beeinträchtigung“, „Natural Hair Movement“ und „LGBTQ+“ gezeigt wurden. Die anschließenden Gesprächsrunden boten Raum, die eigenen Gedanken und Erfahrungen mit den Teilnehmenden zu teilen und Anstöße für zukünftige Vertiefungen zu geben. Hierbei entwickelten sich ein sehr offener Diskurs und viele Ideen, die Awareness-Tage in Zukunft fortzuführen und auch im Universitätsalltag Veränderungen anzustoßen.

Insgesamt war die Woche sehr gelungen, schuf viele neue Erkenntnisse und förderte den Austausch zwischen allen Teilnehmenden. Wir danken allen Vortragenden, dem Organisationsteam, dem DAAD und schließlich auch allen Teilnehmenden für die rege und aktive Beteiligung. Wir sehen die ersten Awareness-Tage als Kick-Off für eine awareness- reiche Zeit an der AUB und freuen uns auf weitere Veranstaltungen in der Zukunft. To be continued.

Sarah PRINZ

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