Zum Beginn des Deutsch-Ungarischen Forums begrüßte Herr Prof. Dr. Zoltán Tibor Pállinger, Rektor der Andrássy Universität Budapest (AUB), die Teilnehmenden. Er hob die Bedeutung des Forums hervor, insbesondere im Hinblick auf den Dialog zwischen Ungarn und Deutschland, der zum gegenseitigen Verständnis beitragen solle. Dem schloss sich auch Frau Maren Schoening, Vorsitzende des Deutsch-Ungarischen Jugendwerks, an und betonte, dass sie es für eine wichtige gemeinsame Aufgabe halte, die deutsch-ungarischen Beziehungen mit dem nötigen gegenseitigen Verständnis zu betreiben. Man solle füreinander werben und versuchen, im Sinne des Freundschaftsvertrags weitere gemeinsame Projekte für die Zukunft zu finden.
Es war eine große Ehre, dass bei der Eröffnung des Forums Vertreter der beiden Unterstützerorganisationen, dem Ministerium für Auswärtiges und Außenhandel von Ungarn sowie dem Auswärtigen Amt der Bundesrepublik Deutschland, teilnehmen konnten. Von ungarischer Seite begrüßte Herr Staatssekretär Tamás Menczer das Publikum, von deutscher Seite Herr Staatssekretär Miguel Berger. Wichtige Aspekte der Begrüßungsworte waren die neue Regierungsbildung in Deutschland und potenzielle daraus resultierende Änderungen und Auswirkungen auf die Beziehung zwischen Deutschland und Ungarn.
Herr Staatssekretär Menczer sprach über unterschiedliche Säulen in der bilateralen Beziehungen und hob die zahlreichen Partnerschaften zwischen deutschen und ungarischen Städten, die Bedeutung der Ungarndeutschen sowie die fruchtbaren wirtschaftlichen Beziehungen hervor. Er betonte, dass die beiden Länder einander weiterhin offen begegnen würden, um die Zusammenarbeit fortsetzen zu können. Herr Staatssekretär Berger machte deutlich, dass der deutsche Regierungswechsel eine neue Ära einleite, dass der enge und vertrauensvolle Dialog zwischen den Ländern dabei jedoch fortgeführt werde. Er sprach darüber, dass 2022 der Deutsch-Ungarische Freundschaftsvertrag sein 30-jähriges Jubiläum haben werde und betonte, dass die beiden Staaten in dieser Zeit in Politik, Wissenschaft und der Zivilgesellschaft vielfältige Verbindungen hergestellt hätten. Das seien die Themen, auf denen weiter aufgebaut werde und wo man versuchen müsse, gemeinsame Antworten zu finden.
Anschließend begrüßte Herr Dr. András Hettyey, Dozent an der Nationalen Universität des öffentlichen Dienstes und Moderator der ersten Paneldiskussion, die Teilnehmenden. Das Thema dieses ersten großen Programmpunkts des Deutsch-Ungarischen Forums lautete „V4 und Deutschland: Die Rolle Mitteleuropas in der Welt“.
Herr Hettyey stellte die eingeladenen Expertinnen und Experten vor. Frau Dr. Zita Gurmai, stellvertretende Fraktionsvorsitzende von MSZP, referierte zunächst über die Wichtigkeit des V4 Zusammenschlusses und der Beziehung dieser Staaten zu Deutschland, vor allem aus wirtschaftlicher Perspektive. Sie bemerkte auch, dass eine weiterführende Zusammenarbeit wichtig sein werde. Frau Anke Meyer, Botschafterin und Beauftragte für die Beziehung zu den Mitgliedsstaaten der EU sowie für die grenzüberschreitende und regionale Zusammenarbeit des Auswärtigen Amtes, hob ebenfalls die außerordentliche Bedeutung des V4 Bündnisses hervor. Auch die historische Bedeutung Ungarns im Rahmen der Vereinigung des ehemals getrennten Europas und Deutschlands wurde gewürdigt. Herr Dr. Kai-Olaf Lang, Senior Fellow der Forschungsgruppe EU/Europa der Stiftung Wissenschaft und Politik, sprach über die politische Entwicklung und die gemeinsamen, aber auch die divergierenden politischen Ansichten der V4 Länder. Das abschließende Eröffnungsstatement kam von Herrn Gergely Prőhle, Botschafter a.D. und Kuratoriumsvorsitzender der AUB. Er ging auf die Aussagen der anderen ExpertInnen ein und betrachtete die Situation und die Bedeutung der V4 und Deutschlands zudem im Kontext der Europäischen Union.
Im weiteren Verlauf des Panels wurden die verschiedenen Ansichten der ExpertInnen zu den bilateralen wirtschaftlichen Beziehungen und der Bedeutung für die jeweiligen Länder ausgeführt. Auch wurden die potenziellen Auswirkungen des neuen Koalitionsvertrags und des Regierungswechsels in Deutschland angesprochen und diskutiert.
Am Ende der Veranstaltungen konnten die Gäste Fragen stellen.
Das Deutsch-Ungarische Forum wird nach Redaktionsschluss fortgesetzt. Über den Verlauf der weiteren Paneldiskussionen zum Thema Nachhaltigkeit und soziale Medien sowie über die Webinare werden wir in der kommenden Ausgabe berichten.
Die Veranstaltung wurde von der Andrássy Universität Budapest und vom Deutsch-Ungarischen Jugendwerk im Auftrag des Auswärtigen Amts und des ungarischen Ministeriums für Auswärtiges und Außenhandel organisiert. Das Programm wurde mit Unterstützung der Deutsch-Ungarischen Industrie- und Handelskammer, dem Auslandsbüro Ungarn der Friedrich-Ebert-Stiftung, der Landesselbstverwaltung der Ungarndeutschen, dem Ungarischen Rat der Europäischen Bewegung sowie dem Auslandsbüro Ungarn der Konrad-Adenauer-Stiftung verwirklicht.
Lukas APPENZELLER/Dóra JANKOWSKI/Fanni DEÁK