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Be kind, not right - Handeln, helfen und die Kunst, den richtigen Ton zu setzen – ein Abend mit Botschafterin Désirée Bonis
Zentrum für Diplomatie
Ringvorlesung der Zentren für Demokratieforschung und Diplomatie „DiplomatInnen im Gespräch“ – I.E. die Botschafterin des Königreichs der Niederlande in der Republik Ungarn Désirée Bonis

Undurchdringlicher Nebel an den Hängen des Himalayas, eine niederländische Bergsteigerin beim einsamen Aufstieg – dann plötzlich ein Abrutschen, ein Beinbruch. Bergnot. Die zuständige Botschaft in Neu-Delhi wurde verständigt, die Organisation der Bergung der ständigen Vertreterin zugewiesen, die fehlende Sicht ließ jedoch über Tage hinweg eine Rettung nicht zu. Dieser Auftakt klingt nach einem Roman für kalte Wintertage. Tatsächlich aber beschreibt er eine der zahlreichen Herausforderungen der heutigen niederländischen Botschafterin Désirée Bonis im Zuge ihrer Laufbahn. Dabei konnte Bonis auf eine beeindruckende Karriere blicken: Ihre herausgehobenen Verwendungen u.a. als Leiterin der Afrikaabteilung, als Koordinatorin für internationale Personalangelegenheiten, als Botschafterin in Marokko, in Syrien und nun seit 2021 in Budapest fügten sich zusammen zu einem regelrechten Fundus an spannender und vielgestaltiger Aufgabenwahrnehmung auf internationalem Parkett; hinzu kam Bonis´ politische Erfahrung als Abgeordnete der gesetzgebenden Zweiten Kammer des niederländischen Parlaments. Umso spürbarer waren denn auch ihre Neugier und Begeisterung, die die Botschafterin in dem Gespräch am Abend des 19. März 2025 mit Botschafter Dr. Robert Klinke, Leiter des Lehrstuhls Diplomatie II an der Andrássy Universität, als grundlegend für eine erfolgreiche berufliche Tätigkeit im Umgang mit Menschen bezeichnete. Eine weitere Motivation bei ihrer Berufswahl war der Stolz auf die Freiheit, die Demokratie und die Prosperität, die Bonis mit den Niederlanden verbindet. Sinnstiftend sei es deshalb für sie, etwas zurückzugeben und zugleich dazu beizutragen, ihr Land weiter nach vorne zu bringen.

Dieser Ansatz hatte keinesfalls eine nationalistische Färbung. Er steht vielmehr in konstruktivem Geist für ein Land, das von dem Zusammenhalt innerhalb der Europäischen Union lebt und ihn mitgestaltet: So könnte Europa nicht nur mit seinen Werten, sondern auch seiner leistungsstarken Wirtschaft  beispielsweise ein Gegengewicht bilden zu einer aktuell bisweilen als disruptiv wahrgenommenen US-Politik. Als Botschafterin und Brückenbauerin zwischen zwei Staaten, die nicht nur durch ihre Mitgliedschaften in EU und NATO, sondern auch wirtschaftlich eng verbunden sind, möchte Bonis gemeinsame Werte fördern. Zugleich arbeitet sie in dem Verständnis feministischer Außenpolitik, der sich die Niederlande verschrieben haben: Nur ein gesamtheitlicher, inklusiver Ansatz führe zu nachhaltigem Erfolg. Ebenso wollte sie als Frau durch ihr Engagement und ihren Lebensweg angehenden Diplomatinnen ein Vorbild sein, sich gesellschaftlichen Prägungen nicht zu unterwerfen, die Frauen häufig ausschließlich in versorgender Familienrolle sahen.

Ob in internationalen Beziehungen oder dem privaten Bereich, immer wieder gelangt Bonis zu dem Leitmotiv „Be kind, not right“: Selbst danach zu streben, ein guter Mensch zu sein, sei wichtiger, als sich in ständigem Kräftemessen um jeden Preis beweisen zu müssen. Denn letztlich wisse man nie, was die Zukunft bringe. Von heute auf morgen könnte sich alles ändern; die Anschläge des 11. September 2001 zeigten dies ebenso eindrücklich wie die Coronapandemie. Auch in anspruchsvollen Zeiten offen zu bleiben und sich integer zu verhalten, sei deshalb zentral für eine erfolgreiche diplomatische Karriere. Genauso komme es auf eine gute Balance zwischen anspruchsvoller Arbeit und freier Zeit. Selbst beim Sport gelang es der Niederländerin, beides miteinander zu verbinden. Etwa, indem sie interessante und interessierte Menschen beim Bergwandern über die Alpen zusammenbringt.

Ob in internationalen Beziehungen oder dem privaten Bereich, immer wieder gelangt Bonis zu dem Leitmotiv „Be kind, not right“: Selbst danach zu streben, ein guter Mensch zu sein, sei wichtiger, als sich in ständigem Kräftemessen um jeden Preis beweisen zu müssen. Denn letztlich wisse man nie, was die Zukunft bringe. Von heute auf morgen könnte sich alles ändern; die Anschläge des 11. September 2001 zeigten dies ebenso eindrücklich wie die Coronapandemie. Auch in anspruchsvollen Zeiten offen zu bleiben und sich integer zu verhalten, sei deshalb zentral für eine erfolgreiche diplomatische Karriere. Genauso komme es auf eine gute Balance zwischen anspruchsvoller Arbeit und freier Zeit. Selbst beim Sport gelang es der Niederländerin, beides miteinander zu verbinden. Etwa, indem sie interessante und interessierte Menschen beim Bergwandern über die Alpen zusammenbringt.

Joel KELLER

2025-3 2025. április 2025-5
 
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