Alle Grenzregionen in Europa sind historisch betrachtet aufgrund ihrer peripheren Lage in vielerlei Hinsicht benachteiligt gewesen. Dieses hat sich erst in der jüngeren Vergangenheit in durch die EU und dort besonders im Schengen-Raum zum Positiven verändert. In einigen Teilen Europas haben Grenzregionen durch den Wegfall von Grenzkontrollen und dem Ausbau der grenzüberschreitenden Zusammenarbeit in besonderem Maße vom gemeinsamen Binnenmarkt und seiner Vertiefung profitiert. Eine solche Region ist z.B. die Großregion SaarLorLux. Aber selbst dort sind die Erfahrungen gemischt und das Verbesserungspotential immer noch groß.
Nur wenige Zahlen reichen aus, um die Bedeutung der Grenzregionen für die Entwicklung der EU aufzuzeigen: Ein Drittel der EU-Bevölkerung leben in Grenzregionen, die 40 Prozent des EU-Territoriums ausmachen. Einige kleine Länder bestehen nur oder fast nur aus Grenzregionen. Über zwei Millionen EU-Bürger überqueren als „Grenzgänger“ täglich eine Landesgrenze, um zu ihrer Arbeitsstelle zu gelangen.
Ziel der Konferenz ist ein Gedankenaustausch über die Erfahrungen („best practice“) und über das Potenzial der grenzüberschreitenden Zusammenarbeit zwischen Wissenschaftlern, Politikern und Praktikern aus Deutschland (NRW, Rheinland-Pfalz, Saarland), Frankreich, Belgien und Luxemburg einerseits und Ungarn, Kroatien, Slowenien und Serbien andererseits.
Programm
Donnerstag, 14. Oktober
18.30 Begrüßung
Professor Dr. Zoltán PÁLLINGER
Rektor der Andrássy Universität Budapest
Michael WINZER
Leiter des Auslandsbüros Ungarn der Konrad-Adenauer-Stiftung
18.50 Vorstellung der beiden Minister
Dr. Heinrich KREFT
Inhaber des Lehrstuhls für Diplomatie II und Leiter des Zentrums für Diplomatie der AUB
19.00 Die Bedeutung der grenzüberschreitenden Zusammenarbeit in Europa aus ungarischer und kroatischer Perspektive
Judit VARGA (TBC)
Ministerin für Justiz, Ungarn
19.30 Natasa TRAMISAK (TBC)
Ministerin für Regionale Entwicklung und EU-Fonds
Empfang
Freitag, 15. Oktober
8.30 Kurze thematische Einführung in die Tagung
Dr. Heinrich KREFT
Inhaber des Lehrstuhls für Diplomatie II und Leiter des Zentrums für Diplomatie der AUB
8.45 Die Entwicklung der grenzüberschreitenden Zusammenarbeit in der Großregion „SaarLorLux“ zwischen Deutschland (Saarland/Rheinland-Pfalz), Frankreich (Lothringen/Grand Est), Luxemburg und Belgien (Ostbelgien/Wallonien/Brüssel)
Jun.-Prof. Dr. Florian WEBER
Europastudien/ Schwerpunkte Westeuropa und Grenzräume, Universität des Saarlandes Fakultät für Empirische Humanwissenschaften und Wirtschaftswissenschaft
Erfolge und Herausforderungen der grenzüberschreitenden Zusammenarbeit in der „Großregion“– Einblicke aus der Praxis (Teil 1)
9.30 Nordrhein-Westfalen und die Entwicklung der grenzüberschreitenden Zusammenarbeit
Mark SPEICH
Staatssekretär für Bundes-Und Europaangelegenheiten sowie Internationales des landes Nordrhein-Westfalen
Das politische Projekt grenzüberschreitende Zusammenarbeit aus deutscher Perspektive
Bernhard KASTER MdB a.D.
Bürgermeister a.D. Trier-Land
Die grenzüberschreitende Zusammenarbeit – Folge und Schrittmacher deutsch-französischer Aussöhnung
Christophe AREND
Abgeordneter der Assemblée Nationale, Frankreich (via ZOOM)
10.30 Kaffeepause
Erfolge und Probleme – Einblicke aus der Praxis (Teil II)
11.00 Rechtliche Herausforderungen für die grenzüberschreitende Zusammenarbeit
Das Konzept des „Cross-Border-Mechanism“ – ein Luxemburger Vorschlag
Léon GLODEN
Abgeordneter des Luxemburger Parlaments und Bürgermeister von Grevenmacher
Grenzüberschreitende wirtschaftliche und kulturelle Zusammenarbeit
Ralf BRITTEN
Dezernent der Stadt Trier und Präsident der Deutsch-Luxemburgischen Wirtschaftsinitiative
Grenzüberschreitende Zusammenarbeit in den Bereichen Sicherheit und Gesundheit – Erfahrungen mit der Corona-Pandemie
Günther SCHARTZ
Landrat Kreis Trier-Saarburg
Die Bedeutung von INTERREG-Projekten für die grenzüberschreitende Zusammenarbeit
Pascal ARIMONT
MdEP, Vollmitglied im Ausschuss für regionale Entwicklung, INTERREG-Verhandlungsführer. Vize-Koordinator der EVP im Ausschuss für regionale Politik Ostbelgien (Zusage für Teilnahme via ZOOM)
13.30 Mittagsbuffet
14.30 Die Beziehungen Ungarns mit Slowenien, Kroatien und Serbien
Ein zeitgeschichtlicher Überblick
Ferenc NÉMETH
Wissenschaftlicher Mitarbeiter, Institut für Auswärtige Angelegenheiten und Handel, Budapest
Stand und Potenzial der grenzüberschreitenden Zusammenarbeit
aus Sicht Ungarns
Gyula OCSKAY
Leiter European Institute of Cross-Border Studies und Generalsekretär CESCE, Budapest
aus Sicht Kroatiens
Natasa TRAMISAK (TBC)
Ministerin für Regionale Entwicklung und EU-Fonds, Zagreb
aus Sicht Serbiens
Aleksander SIMURDIC
Direktor European Affairs Fund Vojvodina, Novi Sad
aus Sicht Sloweniens
Tina VUGA (TBC)
Referatsleiterin für Internationale Angelegenheiten, Ministerium für Bildung, Ljubljana
16.30 Kaffeepause
17.00 Stand und Potenzial der grenzüberschreitenden Zusammenarbeit aus Sicht ungarischer, slowenischer, kroatischer und serbischer Grenzgemeinden (Podiumsdiskussion zwischen Kommunalpolitikern und Gemeindevertretern)
Zoltán BALI (tbc)
Stellv. Bürgermeister Zalaegerszeg, Ungarn
Janez MAGYAR
Bürgermeister Lendava
NN (tbc)
Bürgermeister Osijek, Kroatien
Sanda SIMIC STAMBOLIC
Assistant Director, Department for Cross-border and transnational cooperation Programes, Ministry of EU-Integration, Government of Serbia
18:00 Pre-Dinner speech „Brauchen wir ein europäisches Wirtschaftsrecht?“
Roland THEIS
Staatssekretär für Europa, Ministerium Für Europa, Justiz und Finanzen, Saarland
Samstag, 16. Oktober
9:00 Vorstellung des INTERREG-Projekte-Programms der EU
Katalin KOVÁCS-TOPERCZER
Senior Economic Advisor
EU-Vertretung Budapest
9:45 Kaffeepause
10:15 Gemeinsamkeiten und Unterschiede zwischen der Großregion (SaarLorLux) und Ungarn-Slowenien-Kroatien-Serbien.
Moderierte Diskussion zwischen allen Referenten mit Fragen aus dem Publikum
Moderation:
Dr. Heinrich Kreft
12.00 Mittagsbuffet
Hygienekonzept
Es gilt für das Universitätsgelände der Andrássy Universität Budapest durchgehend die 3-G Regel (getestet, genesen oder vollständig geimpft). Ein entsprechender Nachweis ist beim Betreten der Universität vorzuzeigen. Im Fall der Testung, muss ein offizieller Nachweis über einen negativen PCR-Test (nicht älter als 72 Stunden) oder Antigen-Test (nicht älter als 48 Stunden) vorgelegt werden.
Während des Vortrages besteht für die ZuhörerInnen Maskenpflicht, bei einem Empfang kann darauf verzichtet werden.
Hier finden Sie die detaillierte Beschreibung der an der Andrássy Universität geltenden Covid-Regel.