Das Zentrum für Demokratieforschung bündelt die politikwissenschaftliche Forschung an der Andrássy Universität Budapest (AUB). Im Rahmen der in der Forschungsstrategie der AUB definierten Schwerpunkte konzentriert sich das Zentrum auf Transformationsprozesse in der Region Mittel- und Osteuropa und auf Fragen der Europäischen Integration.
Im Mittelpunkt stehen Projekte zu folgenden Themenbereichen:
Grundlagen der Demokratie
Die klassische repräsentative Demokratie ist durch die Folgen der Globalisierung und den Aufstieg neuer autoritärer Systeme in mehrfacher Weise herausgefordert. Eine erfolgreiche Bewältigung dieser Herausforderungen bedingt zum einen eine neue Verständigung über die grundlegenden Werte der Demokratie. Zum anderen gilt es, Institutionen und politische Verfahren den geänderten Anforderungen anzupassen. Ausgehend von diesem Problemverständnis befassen sich die Projekte dieses Themenbereichs mit den normativen Grundlagen und den Transformationsprozessen des modernen demokratischen Rechtsstaats sowie mit der Demokratiequalität internationaler Verbünde.
Demokratiequalität in Mittel- und Osteuropa
Die Untersuchung der zunehmenden Vielfalt demokratischer Herrschaftssysteme in der Region stellt neue, anspruchsvolle Anforderungen an die vergleichende Demokratieforschung. In diesem Themenbereich geht es zum einen darum, Konzepte und Instrumentarien zu entwickeln, mit denen die Qualität und unterschiedlichen Verwirklichungsgrade der demokratischer Herrschaftsform erfasst werden können. Zum anderen richtet sich das Interesse auf die politischen Kulturen und Mentalitäten, um die Persistenz und Prägewirkung historischer Faktoren aufzuzeigen.
Neue Formen europäischer Governance
Die Erweiterungsrunden der EU von 2004 und 2007 haben die Heterogenität der Gemeinschaft stark erhöht. In den meisten der neuen Mitgliedstaaten besteht aufgrund der nur schwach ausgebildeten staatlichen und zivilgesellschaftlichen Kapazitäten sowie der administrativen Zentralisierung ein generelles Defizit in der Governance. Die Projekte in diesem Themenbereich dienen dazu, bestehende Mängel in der Governance-Struktur der Region Mittel- und Osteuropa sowie in den angrenzenden Balkanstaaten zu identifizieren und innovative Instrumente zu deren Überwindung zu entwickeln. Ein besonderes Interesse gilt der Europäischen Strategie für den Donauraum. Zum einen soll dabei ein konzeptioneller Beitrag zur Erfassung und Durchdringung makroregionaler Strategien geleistet werden. Zum anderen sollen anhand von Fallstudien die Konzepte geprüft und die Effizienz und Problemlösungsfähigkeit der Donauraum-Strategie evaluiert werden.
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