Unser Weg führte uns nach Belgrad, Wien und München, drei Städte die trotz ihrer unterschiedlichen Geschichte und Entwicklung heute enge Beziehungen pflegen.
Diese zeigen sich vor allem in den Bestrebungen von Seiten Serbiens zur Mitgliedschaft in der Europäischen Union. Experten der Serbienpolitik, wie die Mitarbeiter der Konrad-Adenauer-Stiftung in Belgrad, der ehemalige Vizepräsident Erhard Busek in Wien und die ehemalige Abgeordnete des europäischen Parlaments Gabriele Steiner sprachen und diskutierten mit uns über die Aussichten und Reformfortschritte der aktuellen serbischen Regierung hinsichtlich des EU-Beitritts. Maßnahmen zur Stärkung der Wirtschaft seien für den Prozess von großer Bedeutung, bestätigten der deutsche Botschafter Axel Dittmann, die Leiterin der Wirtschaftsabteilung Daniela Bennemann sowie der Leiter der Politischen Abteilung Alexander Jung in Belgrad, und gingen dabei näher auf die konkreten Problemsektoren des Staates ein. Im Kontrast zum westeuropäischen Kurs der serbischen Regierung stehe die emotionale Bindung zu Russland, die sowohl in der OSZE in Belgrad, als auch in der Verteidigungsakademie und beim deutschen Botschafter in Wien tiefer diskutiert wurde. Persönliche Sichtweisen auf die serbische Entwicklung in den kommenden Jahren schilderten uns drei Doktoranden der politikwissenschaftlichen Fakultät der Universität Belgrad.
Doch fand sich bei einigen Terminen auch eine Gesprächsgrundlage für aktuelle Fragestellungen. Wilhelm Sandrisser vom österreichischen Bundesministerium für Inneres stellte uns im ersten Teil seines Vortrags die Schwerpunkte der österreichischen Serbienpolitik dar und beantwortete im zweiten Teil Fragen von Seiten der Studierenden zu Maßnahmen der österreichischen Regierung in der Flüchtlingspolitik. Auch erhielten wir tiefe Einblicke in die Struktur und Inhalte verschiedener Organisationen mit Sitz in Wien.
Interessante, intensive Gespräche und anregende Diskussionen ließen uns nicht vergessen zu essen. In allen drei Städten hatten wir außerdem die Gelegenheit die kulinarischen Spezialitäten der Region zu kosten und schätzen zu lernen.
Was uns in Erinnerung bleiben wird, sind die Eindrücke, die wir durch Gespräche mit Persönlichkeiten aus Politik, Wirtschaft und Gesellschaft erhielten. Eine eindeutige Richtung der Entwicklung Serbiens scheint noch nicht gegeben zu sein, allerdings wurde deutlich, dass von serbischer sowie österreichischer und bayerischer Seite das Interesse sehr groß ist, Serbien in Zukunft stärker in Europa zu integrieren. Wir danken besonders Dr. Ulrich Schlie, Professur für Diplomatie II, der diese einmalige Exkursion organisiert hat und uns damit um viele Erfahrungen reicher gemacht hat.
Text: Katarina Bicvic