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Zwischen Meinungsforschung und Politik - die MYPLACE-Studie

Am Mittwoch, den 22. Mai 2013, hielten Armgard Zindler, Senior Research Executive am Ipsos Meinungsforschungsinstitut und Dr. Robert Grimm, Lecturer an der Manchester Metropolitan University, auf Einladung der Fakultät für Internationale Beziehungen, im Spiegelsaal der Andrássy Universität Budapest (AUB) einen Vortrag über „MYPLACE – Eine europäische Studie zwischen Meinungsforschung und Politik“.

MYPLACE ist eine Studie, die im Auftrag der Europäischen Kommission zwischen 2011 und 2015 in 14 europäischen Ländern durchgeführt wird. Die Studie, die knapp acht Millionen Euro kostet, fragt ihre Teilnehmer, junge Menschen zwischen 16 und 25 Jahren, nach ihrer Beteiligung an politischen Prozessen und ob und in wie fern die totalitären Erfahrungen des 20. Jahrhunderts dabei einen Einfluss auf sie haben.

Dr. Grimm erklärte, dass die MYPLACE-Studie aus drei verschiedenen Themengebieten besteht. Im ersten Gebiet soll die Auffassung untersucht werden, dass Jugendliche sich nicht mit Politik beschäftigen und einer gewissen Politikverdrossenheit unterliegen, die sich auch durch die niedrige Wahlbeteiligung junger Menschen äußert. Der zweite Themenblock der Untersuchung beschäftigt sich mit dem potentiellen Einfluss der europäischen Geschichte auf die politische Teilhabe junger Menschen. Der dritte Bereich der Studie untersucht die Auswirkungen der Jugendarbeitslosigkeit auf die politische Beteiligung junger Menschen. In diesen Bereich fällt auch die Untersuchung von Zusammenhängen der prekären (Arbeits-)Situation junger Menschen in einigen europäischen Ländern und dem gestiegenen Zulauf populistischer und antieuropäischer Bewegungen in Europa.

Zindler ging im Anschluss näher auf die MYPLACE-Befragungen in Deutschland ein und erläuterte Details der Untersuchung. Die komplexe Studie wurde in vier deutschen Städten durchgeführt und benötigte, auch aufgrund der hohen Mobilität der untersuchten Gruppe, eine große Zahl an Interviewern und Werbung.

Da die MYPLACE-Studie erst in zwei Jahren abgeschlossen sein wird, konnten die beiden Referenten nur Teilergebnisse präsentieren. So konnte Dr. Grimm bereits große Unterschiede in den Ergebnissen der untersuchten Länder feststellen. In Deutschland zeigen sich die befragten jungen Menschen  durchaus zufrieden mit dem politischen System, sie würden jedoch mehr Elemente direkter Demokratie in der Politik bevorzugen. Zudem zeigten die jungen Menschen aber auch Kritik gegenüber politischen Prozessen und bemängelten die fehlende Chancengleichheit der Geschlechter.

Im Anschluss an den Vortrag fand ein Weinempfang der Fakultät für Internationale Beziehungen statt, der den Zuhörern die Möglichkeit gab, mit den Referenten in weitergehende Gespräche über die Studie einzutreten.

Text: Benjamin Peter

Die Forschung konnte mit Unterstützung des ungarischen Staates und der Europäischen Union, in Kofinanzierung des Europäischen Sozialfonds, durch die im Rahmen des Projektes TÁMOP 4.2.4.A-1 ausgeschriebene Stipendienförderung verwirklicht werden.

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