Während der ungarischen Präsidentschaft der Visegrád Gruppe organisierte die AUB mit ihren Partnern zum zweiten Mal eine Konferenz, die zum Ziel hatte Personen aus den Visegrád-Ländern und Deutschland miteinander zu vernetzen, den Dialog zu fördern und somit das gegenseitige Verständnis und die Zusammenarbeit der Länder untereinander zu stärken. Rund 50 junge TeilnehmerInnen und ExpertInnen kamen zusammen, um über die Möglichkeiten und Herausforderungen der Umsetzung des European Green Deals zu diskutieren. Die inhaltliche Leitung der diesjährigen Konferenz lag bei Dr. Heinrich Kreft (AUB) und Dr. Kristina Kurze (AUB).
Als Auftakt der Veranstaltung trafen sich die TeilnehmerInnen am 22. Juni 2022 bei schönstem Sommerwetter zu einem Get-Together im Várkert Bazár, das den Sitz der Präsidentschaft beherbergte. Nach einer kurzen Begrüßung, durch András Lázár, Ministerium für Auswärtiges und Außenhandel und Dr. Heinrich Kreft begann eine Budapest Rallye, wo die jungen TeilnehmerInnen in kleinen Gruppen verschiedene Aufgaben lösen mussten. Die ReferentInnen wurden parallel zu einem Abendessen, finanziert durch die Konrad-Adenauer-Stiftung, eingeladen.
Am Haupttag begann die Veranstaltung mit Begrüßungen durch Prof. Dr. Stefan Okruch, AUB, Krisztina Varju, Ministerium für Auswärtiges und Außenhandel, Michael Winzer, Konrad-Adenauer-Stiftung, sowie Dr. Bence Bauer, Deutsch-Ungarisches Institut für Europäische Zusammenarbeit. Sie hoben die Bedeutung des Green Deals hervor, der infolge des russischen Angriffs auf die Ukraine in den letzten Monaten eine noch größere Dringlichkeit bekommen habe. Dieser Angriff bedeutet eine Zeitenwende für Europa und hat die bestehende Sicherheits- und Energieversorgungsarchitektur Europas erschüttert. Die Frage, wie sich Energiesicherheit und ambitionierter Klimaschutz sozial verträglich erreichen lassen, ist daher noch wichtiger geworden.
Den Begrüßungsreden folgten zwei Inputreferate durch Rafal Fabianowicz, Doktorand der AUB, und Kevin Oswald, Konrad-Adenauer-Stiftung. In seinem Vortrag beschäftigte sich Herr Fabianowicz mit Fragen, inwieweit der European Green Deal die Zeitenwende einläuten und die Europäische Union den Green Deal auch unter den neuen Rahmenbedingungen wie geplant umsetzen könne. Herr Oswald stellte die Klima- und Energiepolitik der EU und Deutschlands grundsätzlich und in all ihren Schattierungen und Herausforderungen sowie im Licht des Ukraine-Kriegs ins Zentrum seines Vortrags..
Im Rahmen einer sich anschließenden Podiumsdiskussion, die mit Staatssekretären aus Ungarn und der Slowakei sowie aus der Wirtschaft und Wissenschaft hochrangig besetzt war, wurde das Thema aus politischer, wirtschaftlicher und wissenschaftlicher Sicht weiter lebhaft diskutiert.Neben unterschiedlichen Einschätzungen etwa zur Relevanz der Atomkraft im zukünftigen Energiemix zeigten sich auch viele Gemeinsamkeiten: Vor allem der Zusammenhalt in der EU wurde angesichts der großen Herausforderungen von allen Panelisten bekräftigt.
Anschließend haben die TeilnehmerInnen in fünf international gemischten Arbeitsgruppen über verschiedene Aspekte des European Green Deals - wie über die Umsetzung auf globaler-, auf EU- sowie auf staatlicher Ebene, über die wirtschaftliche Basis für den Green Deal sowie über die Bürgerbeteiligung - diskutiert. Die Ergebnisse wurden anschließend im Rahmen einer Podiumsdiskussion präsentiert. In den intensiven Diskussionen wurde deutlich, wie wichtig den jungen TeilnehmerInnen das Thema ist und wie sehr sie sich für ein schnelles Handeln der politisch Verantwortlichen einsetzen.
Am letzten Tag fand ein Upcycling-Workshop im Mathias Corvinus Collegium statt, an dem die jungen TeilnehmerInnen einen Kartenhalter aus alten Milchkartons herstellen konnten. Damit wurde veranschaulicht, dass Nachhaltigkeit im Kleinen beginnt und wir im Alltag alle einen Beitrag leisten können.
Über die Ergebnisse der Veranstaltung wird im Herbst ein Booklet in englischer Sprache erscheinen. Anschließend sind noch zwei weitere Online-Veranstaltungen Ende 2022 und Anfang 2023 geplant.
Fanni DEÁK