Studierende der Andrássy Universität Budapest (AUB) waren vom 01.-06.12.2013 auf Exkursion in Mazedonien und im Kosovo. Die Exkursion wurde von der Fakultät für Internationale Beziehungen in Zusammenarbeit mit den deutschen Botschaften in Mazedonien und im Kosovo durchgeführt.
Das Auswärtige Amt hat die Veranstaltung durch ihre großzügige finanzielle Unterstützung ermöglicht. Das Ziel der Exkursion war es, den Studierenden einen Einblick in die für die Meisten außer den Nachrichten unbekannten Länder zu verschaffen, ihre Kultur und Politik vor Ort kennenzulernen. Die Andrássy Universität wollte durch diese Reise ihre Kooperation mit den westlichen Balkanstaaten verstärken, und durch Herrn Dr. Dr. Dietrich Pohl als Vertreter der Andrássy Universität und der deutschen Botschaft Budapest über weitere Möglichkeiten der Zusammenarbeit verhandeln.
Die Exkursion begann am 1. Dezember 2013 und führte die 18 Teilnehmer mit dem Kleinbus nach Skopje. Nach 14 Stunde Fahrt waren alle sehr dankbar die Zimmer des Hotels belegen zu können.
Am ersten Tag hat unsere Exkursion bei der deutschen Botschaft Skopje angefangen, wo wir die Möglichkeit bekommen haben von der Botschafterin Frau Steinacker einen Einblick in ihre Arbeit und in die Lage von Mazedonien zu erwerben. Nach ihren interessanten Ausführungen sind wir zum Büro der Friedrich Ebert Stiftung zu einem zweistündigen Gespräch gefahren. Dort wurden wir von dem Büroleiter der Stiftung Herrn Dr. Heinz Bongartz empfangen. Die aktuellen innen- und außenpolitischen Spannungen wurden uns detailliert und verständlich von ihm und seinem mazedonischen Mitarbeiter erklärt. Der nächste Halt unseres Tages war die University of Macedonia. Die Vertreter der Juristischen Fakultät haben uns ihre Universität und die Situation der Studenten vorgestellt. Am Abend wurde die Gruppe zu einem Empfang in der Residenz der Botschafterin Frau Steinacker eingeladen. Bei dieser Gelegenheit konnten wir uns mit den anderen eingeladenen Gästen aus Politik und Kultur austauschen.
Der 3. Dezember war der Tag der Kontraste. Am Vormittag wurden wir zu einem Gespräch im Centre for Social Initiatives NADEZ von Frau Klara Ilieva eingeladen, um ihre Arbeit mit den Roma kennenzulernen. Hier haben wir einen Eindruck von der Armut und den Problemen, aber auch Perspektiven der Roma in Mazedonien gewonnen. Der Kontrast war perfekt, indem als nächste Programmpunkte Besuche im mazedonischen Parlament und danach im Außenministerium anstanden. Wir haben viele Information über das umstrittene Programm „Skopje 2014“, über die innenpolitischen Minderheitenkonflikte, und über die außenpolitischen Fragen erhalten.
Am dritten Tag sind wir nach Tetovo gefahren, um die albanische Minderheitensituation besser nachvollziehen zu können. Zunächst war die bis 2004 illegale albanische Universität Teil des Programms. Durch die Universität wurden wir von den Studierendenvertretern geführt. Den Nachmittag haben wir bei der South-East European University verbracht. An dieser Privatuniversität wird auf drei Sprachen - auf englisch, albanisch und mazedonisch - unterrichtet, womit eine sehr liberale, moderne und internationale Atmosphäre geschaffen wird.
Am 5. Dezember sind wir nach Prishtina, Kosovo aufgebrochen, um den jüngsten Staat Europas vor Ort erleben zu können. Unser erster Halt ist die Universität Prishtina gewesen, wo Herr Pohl als Vertreter der Andrássy Universität den Kooperationsvertrag zwischen den zwei Universitäten unterzeichnet hat. Durch die Organisation der deutschen Botschaft im Kosovo konnten wir den Nachmittag mit einem vielfältigen und sehr interessanten Programm verbringen. Im Parlament wurden uns die Prioritäten und die Probleme des Staates dargestellt (europäische Integration, weitere Demokratisierung usw.). Als passenden Anschluss zu diesem Gespräch haben wir die Möglichkeit bekommen, unsere Fragen an Herrn Gezim Kasapolli, Vizeminister des Ministeriums für Europäische Integration, zu richten. Als nächsten Programmpunkt haben wir eine sehr informationsreiche Stunde in der deutschen Botschaft mit dem Botschafter Herrn Blomeyer verbracht. Letztlich waren wir zu einem Gespräch mit dem UNDP-Leiter Herrn Andrew Russel eingeladen, den wir als einen sehr angenehmen und kompetenten Gesprächspartner kennenlernen durften. Ein Abendessen mit Vertretern der deutschen Botschaft im Kosovo rundete unser Programm in Prishtina ab.
Am letzten Tag standen keine Programmpunkte mehr an, sodass wir frühzeitig die Reise in Richtung Budapest angetreten haben.
Text: Noémi Katus
Bilder: Lennart Behnke