Im Rahmen der Kooperationsveranstaltung im Stiftungsverbund der Heinrich-Böll-Landesstiftungen Hamburg, Schleswig-Holstein, Bayern, Berlin, Baden-Württemberg und Hessen anlässlich des 60. Jahrestages der Ungarischen Revolution von 1956 war Melani Barlai vom 20. bis zum 27. Oktober 2016 quer durch Deutschland unterwegs und diskutierte zusammen mit VertreterInnen aus Politik, Medien, Nichtregierungsorganisationen sowie mit Studierenden und Ungarninteressierten über die aktuelle politische Situation in Ungarn und über die Rolle der ungarischen Zivilgesellschaft vor dem Hintergrund der Ereignisse im Jahr 1956. Die Veranstaltungsreihe wurde von Karin Heuer, Leiterin der Heinrich-Böll Landesstiftung Hamburg, initiiert.
Als erste Station besuchte Melani Barlai die Universität Hamburg, wo sie zusammen mit Manuel Sarrazin (Europapolitischer Sprecher der Bundestagsfraktion von Bündnis 90/DIE GRÜNEN) über die politische Partizipation der ungarischen BürgerInnen sprach. Am nächsten Tag war sie zu Gast an der Universität Kiel, wo sie die Fragen der Studierenden und Interessierten über die aktuelle politische Situation in Ungarn beantwortete. Die Vortragsreise setzte sie in Berlin fort, wo Barlai zusammen mit Jenő Kaltenbach (emeritierter Professor für Verwaltungsrecht, ehem. Ombudsmann für die Rechte der Minderheiten) über Ungarns Weg in die Demokratie referierte und diskutierte. Im Fokus der Podiumsdiskussion in Frankfurt am Main standen Fragen wie „Wie konnte es zu dieser Kehrtwende kommen? Welche Erfahrungen, welche Ereignisse haben die ungarische Gesellschaft jeweils zu diesen Entscheidungen geführt? Wie schauen unterschiedliche Generationen auf ihr Land im Wandel der Zeiten?“, die Melani Barlai mit Kai-Olaf-Lang (Senior Fellow, Forschungsgruppe EU/Europa, Stiftung Wissenschaft und Politik (SWP)) diskutierte. Die Moderation leitete Volker Weichsel (Redakteur der Zeitschrift „Osteuropa“).
Gastgeber der Podiumsdiskussion zum Thema „Ungarn 1956/2016 – wo bleibt der Aufstand?“ am 26. Oktober war die Volkshochschule in Schwäbisch Gmünd. Barlai diskutierte hier mit dem Journalisten Zsolt Bogár und Jenő Kaltenbach. Moderiert wurde der Abend von Andreas Baumer (Geschäftsführer der Heinrich-Böll-Stiftung Baden-Württemberg). Der Abschluss der Vortragsreise von Melani Barlai fand am 27. Oktober in München im EineWeltHaus statt, wo sie zusammen mit Zsolt Bogár und Jenő Kaltenbach unter der Moderation von Michael Frank (Journalist und ehem. Österreich- und Mitteleuropa-Korrespondent der Süddeutschen Zeitung) die Rolle von 1956 und die derzeitige politische Lage in Ungarn analysierte.