Am 28. November hielt Dr. Ferdinand Trauttmansdorff, nach einer kurzen Begrüßung durch den Rektor der Andrássy Universität, Prof. Dr. Dietmar Meyer, im Andrássy Saal den Vortrag „Monarchie in einer Familie“. Der Vortrag befasste sich mit der Geschichte seiner Familie und den Zusammenhängen seiner Vorfahren mit verschiedenen Schlüsselpunkten der europäischen Geschichte. Trauttmansdorff selbst beschrieb seinen Vortrag als ein Forschungsprojekt im Zusammenhang mit seiner Familie und seines Namens, aus welchem erst selbst viel lernen konnte. Schließlich waren viele seiner Vorfahren, so wie auch Trauttmansdorff selbst, Diplomaten.
Der Vortrag, begleitet von einer Präsentation mit Portraits der verschiedenen Persönlichkeiten, führte anekdotenhaft durch deren Lebensläufe und die Entwicklung der Familie Trauttmansdorff aus Trautmannsdorf in der Oststeiermark. Der persönliche Bezug zur Geschichte einer Familie, die eng mit weitreichenden historischen Ereignissen wie dem 30-jährigen Krieg, dem westfälischen Frieden oder dem Wiener Kongress verbunden war, habe bestätigt, dass sich die Hintergründe bedeutender Momente oft nicht in den offiziellen Dokumenten finden ließen. Stattdessen seien diese gerne auch einmal auf der zweiten Seite eines scheinbar banalen privaten Briefes versteckt. Es wurde auch deutlich, wie manche Rollen (wie die eines Organisators), die für die Durchführung wichtiger Ereignisse essentiell seien, in den späteren Betrachtungen keine Erwähnung fänden.
Trauttmansdorffs Vortrag, gefolgt von zwei kurzen Beiträgen durch Podiumssprecher Prof. Dr. Dieter A. Binder und Dr. Georg Kastner, bot im Anschluss reichlich Stoff für eine angeregte Diskussion mit dem Publikum. Es wurde unter anderem über die Bedeutung von Familien, wie der der Trauttmansdorff‘s, die historische Geschehnisse aus „der zweiten Reihe“ beeinflussten und auch über die Verarbeitung Österreichs der eigenen Geschichte in der KuK Zeit gesprochen.
Trauttmansdorff stellte abschließend fest, dass, nachdem er aus den Erzählungen seiner Vorfahren so manches Lernen könne, es einige Erfahrungen seiner persönlichen Geschichte gäbe, welche er selbst auch einmal niederschreiben solle.
Bericht von Maike Kölpin