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Jüdische Museen in Ostmitteleuropa
Zentrum für Demokratieforschung, Fakultät für Internationale Beziehungen
Buchvorstellung von Katalin Deme in der Österreich-Bibliothek György Sebestyén.

In entspannter Atmosphäre stellte Katalin Deme am 18. April 2016 ihr im Juli 2016 erscheinendes Buch „Jüdische Museen in Ostmitteleuropa“ vor. Die Autorin selbst hat hebräische Philologie in Paris studiert und arbeitet an der Uni Aarhus in Dänemark.

Deme, in der Tschechoslowakei geborene Ungarin, beschäftigt sich seit 20 Jahren mit dem Thema jüdische Museen. So konzentriert sie sich in ihrem Werk auf die Zeit nach 1993, auf die Zeit nach dem Zerfall der Tschechoslowakei, und speziell auf die jüdischen Museen in den Städten Prag, Bratislava und Budapest.

Spannend an Demes insgesamt sehr persönlichem Vortrag war der Vergleich zwischen den verschiedenen Museen, deren Ambitionen, ihre Aufgaben und die Wandlung dieser im Laufe der Zeit, aber auch ihre politische Vereinnahmung. Anfang der 90er Jahre hätten jüdische Museen vor allem eine didaktische Rolle eingenommen, da der Holocaust und die jüdische Bevölkerung kaum im Bewusstsein der Gesellschaft präsent gewesen seien.

Seit einiger Zeit habe sich jedoch die Aufgabe und die Museen geändert: Heute seien sie auf der Suche nach neuen Inhalten, was insbesondere beim Prager Museum zu einer interessanten Entwicklung geführt habe. Das Museum verfüge über die größte Sammlung von Judaica aus dem zweiten Weltkrieg. Die Leitung stehe hier vor der Frage, ob man ein allgemeines jüdisches Museum sein möchte, oder eben eine Holocaust-Gedenkstätte bzw. Museum.

Weit über diese Problematiken hinaus eröffnete der Vortrag ein Kaleidoskop an spannenden Fragen, mit denen sich die jüdische Museologie beschäftigt. Es gehe laut Demes darum, wer wen repräsentiere und wer die Zielgruppe sei – so arbeite eines der Museen in Bratislava z. B. intensiv mit Schulen zusammen. Die Vielzahl der Aspekte spickte Deme, die neben Sachbüchern auch Novellen schreibt, immer wieder mit erfrischenden literarischen Hinweisen.

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