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Im Gespräch mit Ronald Pofalla

In Kooperation mit der Universität Leipzig fand am 16./17. Mai 2013 an der Andrássy Universität Budapest (AUB) unter der Leitung von Frau Prof. Ellen Bos und Frau Prof. Dr. Lorenz eine zweitägige Studentenkonferenz statt, an der Studierende aus den Studiengängen Internationale Beziehungen (AUB) sowie Politikwissenschaft und European Economic Integration/Central and Eastern Europe (Leipzig) der Universitäten teilnahmen.

Entsprechend dem Motto der Andrássy Universität „Fit für Europa“ setzten sich die Studenten im Rahmen der zweitägigen Konferenz mit der Europäisierung von politischen Systemen in Europa auseinander. Im Vorfeld der Studentenkonferenz erarbeiteten in den als Partnerprojekt konzipierten Seminaren von Frau Prof. Bos („Governance IIa: Europäisierung und Makroregionale Strategien“) und Frau Prof. Lorenz („Die Europäisierung politischer Systeme“) im Laufe des vorangegangenen Studiensemesters die theoretischen Grundlagen der Europäisierungsforschung. Auf Grundlage dieser Erkenntnisse fertigten die Studenten dann Studien über die Europäisierung in einzelnen Zielländern an. Während die Studenten der Universität Leipzig als Forschungsschwerpunkt die Europäisierung der politischen Systeme West-, Süd- und Nordeuropas analysierten, setzten sich die Studenten der Andrássy Universität mit den Staaten Mittel- und Osteuropas auseinander, sodass während der zweitätigen Konferenz ein gesamteuropäischer Überblick über den Europäisierungsgrad der verschiedenen Staaten gewonnen werden konnte. Im Zuge der Konferenz präsentieren die Studenten ihre erarbeiteten Forschungsergebnisse bei denen auf verschiedene Aspekte, wie zum Beispiel Ursachen, Formen, und Mechanismen der Europäisierung in ihren Länderbeispielen eingegangen wurde. Im Anschluss an die Panels wurden die Forschungsergebnisse der Studenten mit Dozenten und Professoren diskutiert und die Ergebnisse verschiedener Untersuchungen verglichen. Insgesamt zeigten die Präsentationen der Studenten ein sehr heterogenes Bild der Europäisierung in Europa, deutlich wurden nicht nur Unterschiede zwischen den West-, Süd-, Nord- und Osteuropäischen Staaten, sondern auch innerhalb der einzelnen Regionen. Bereits im Verlauf der ersten Panels wurde deutlich, dass augenscheinlich sogar europäische Kernländer wie Deutschland und Frankreich große Unterschiede bei der Europäisierung in den verschiedenen Politikfeldern aufweisen. Dieses Phänomen setzte sich bei den Mittel- und Osteuropäischen Staate fort, bei denen die Unterschiede hinsichtlich der Europäisierung nicht nur in einer weitaus größeren Zahl von Untersuchungsfeldern festzustellen waren, sondern auch der Grad der Europäisierung in den einzelnen Untersuchungsfeldern massiv divergierte.

Im letzten Panel der Studentenkonferenz fanden sich die Studenten beider Universitäten in gemischten Gruppen von vier bis sechs Personen ein, um die vorher erarbeiteten Ergebnisse der vergangenen beiden Tage gemeinsam zu besprechen, theoretisch zu verorten und ein Resümee hinsichtlich der gesamteuropäischen Europäisierung zu ziehen. Durch die unterschiedlichen Expertisen der Studenten und die neu gewonnen Erkenntnisse der Konferenz entwickelte sich zum Schluss eine lebhafte Diskussion um den Status quo, Entwicklungstendenzen und Zukunftsprognosen.

Zum Abschluss der zweitägigen Konferenz wurde es den Konferenzteilnehmern durch die Organisation der Konrad-Adenauer-Stiftung ermöglicht, ein Gespräch mit dem Chef des Bundeskanzleramtes und Ministers für besondere Aufgaben der Bundesrepublik Deutschland Herrn Ronald Pofalla zu führen. Entsprechend dem Inhalt der vorangegangenen Konferenz wurde das Gespräch vom Thema Europa und dem Zustand der europäischen Integration geprägt. In diesem Rahmen fanden die angeeigneten Seminarinhalte sogleich praktische Anwendung. Herr Pofalla nahm sich für die Fragen der Studenten viel Zeit und diskutierte mit ihnen lebhaft über den derzeitigen Stand der europäischen Integration und die Zukunft der Europäischen Union. Abschließend stellte Herr Pofalla die Bedeutung der Andrássy Universität zur Pflege der europäischen Werte heraus und appellierte an die Studenten, ihre Chancen als zukünftige Multiplikatoren für die Europäische Integration zu nutzen.

Das Kooperationsseminar, das in dieser Form seine Premiere hatte, wurde von allen Seiten in Inhalt, Form und Ergebnis als sehr positiv wahrgenommen, so dass einer baldigen Wiederholung mit Freude entgegengesehen wird. Für die Organisation und Betreuung gilt unser Dank Frau Prof. Lorenz, Frau Prof. Bos, Frau Milchrahm und Frau Dr. Griessler.

 

Bence Csizmadia

 

Bilder: Szecsődi Balázs

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