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Erfahrungsschatz älterer Personen besser nutzen – Senior Knowledge Governance
ExpAct-Projekt (AAL JP)

Was bedeutet Senior Knowledge Governance in der Theorie und in der Praxis? Welchen Nutzen bringt sie? Wie ist die Beschäftigungssituation von älteren Menschen in Ungarn und anderen Ländern der Visegrád 4? Weshalb und wie sollten die Erfahrungen und das Wissen der Generation 50+ genutzt werden? Wie können Informations- und Kommunikationstechnologien die Nutzung des Wissenskapitals älterer Personen unterstützen? Was ist Senior Crowdsourcing?

Diese und weitere Fragen zum Thema aktives und gesundes Altern wurden auf der internationalen Konferenz "Senior Knowledge Governance CEDAR-NET-Program" am 21. Mai 2015 in der ungarischen Stadt Miskolc diskutiert. Die Konferenz schaffte, aus einer Reihe von Perspektiven Bewusstsein für den Wert des Wissens und der Erfahrungen älterer Menschen und präsentierte unter anderem die Ergebnisse einer aktuellen umfassenden Studie des CEDAR-NET-Programms, bei der in vier ungarischen Städten die Potenziale älterer Mitarbeiter und die Vorteile, die sie für ihre Arbeitgeber bringen können, untersucht wurden. Ein weiteres wichtiges Diskussionsthema war die Frage, wie Informationstechnologien die Nutzung des Wissenskapitals älterer Personen unterstützen können. Neben den Fachvorträgen rundeten ein Diskussionsforum sowie ein Panel internationaler Referenten die Konferenz ab und gaben Einblicke in die Möglichkeiten und Barrieren der Nutzung des „Seniorenwissens“.

Erika Sarközy, Soziologin, Journalistin, Kommunikationsforscherin und Gründerin sowie Leiterin des Erasmus-Instituts für Öffentliche Kommunikation erklärte, dass die Fachkenntnisse, Routine, Lebenserfahrung und Fähigkeiten älterer Menschen einen unschätzbaren Wert für unsere Gesellschaft darstellten und derzeit nicht ausreichend und angemessen genutzt würden. Um dem Verlust von Zeit- und Wissenskapital, das die älteren ArbeitnehmerInnen und RentnerInnen besitzen, entgegenzusteuern, seien Veränderungen auf dem Arbeitsmarkt, in der Sozialpolitik und im Bewusstsein der Menschen erforderlich. Die Konferenzteilnehmenden bestätigten, dass Wissensmanagement und –governance, vor allem in Bezug auf die ältere Generation, zu den aktuellen Herausforderungen unserer Gesellschaft gehörten, die neue Ansätze erforderten. Darüber hinaus würden die beruflichen Kompetenzen älterer Menschen, wie z.B. Loyalität, Kooperation, Urteilsvermögen, Ausdauer und professionelle Erfahrung, oft nicht als potenzielle Geschäftsvorteile von Unternehmen und Organisationen erkannt, wie Dr. Marianna Matiscsákné Lizák, Ökonomin, Dozentin an der Fakultät für Wirtschaft der Eszterházy Károly Hochschule und Büroleiterin der Stiftung zur Förderung der Chancengleichheit der Frauen in Miskolc (MINŐIES) mitteilte. Csilla Szentiványi, wissenschaftliche Mitarbeiterin an der Andrássy Universität Budapest, fügte hinzu, dass ältere Bürger besser in den internetbasierten Stellenmarkt integriert werden müssten, begleitet von einem Zuwachs ihrer digitalen Kompetenzen.

Die internationale Konferenz veranschaulichte die Größe der Reserven des Humankapitals und verdeutlichte, dass das Engagement aller Akteure der Gesellschaft und Wirtschaft notwendig ist, um den existierenden Erfahrungsschatz zum Wohle der heutigen und künftigen Generationen besser zu nutzen. Zusammen mit ihren alten und neuen Partnern sucht die Andrássy Universität Budapest nach Möglichkeiten, um dieses gemeinsame Ziel innerhalb und außerhalb ihres europäischen Forschungsprojektes "ExpAct - Experience Keep People Active" zu verwirklichen.

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