AUB-WirtschaftwissenschaftlerInnen engagieren sich in einem internationalen Forschungsprojekt im Auftrag der Europäischen Kommission (GD Beschäftigung, Soziales und Integration) zum hochaktuellen Thema „Nachhaltigkeit der Alterssicherung“. Im Rahmen dieses zweijährigen Projekts wird ein innovatives Altersvorsorgeprodukt in Anlehnung an sog. Equity Release Schemes (ERS) entwickelt. Damit soll eine Re-Liquidierung von Immobilienvermögen im Alter ermöglicht werden. Dies eröffnet neue Möglichkeiten der Altersvorsorge. Hierzu wird das Marktpotenzial in sechs Partner-Ländern (Ungarn, Deutschland, Irland, Italien, Niederland, Vereinigtes Königreich) erforscht und die Rahmenbedingungen für eine erfolgreiche Produktentwicklung analysiert, das sowohl die Finanzierungsphase als auch die Rentenphase abdeckt.
Auf Seiten der Andrássy Universität Budapest (AUB) hat Prof. Dr. Martina Eckardt die Projektleitung inne, an der Durchführung sind Dr. Jörg Dötsch, Dr. Eszter Megyeri, Dr. Felix Piazolo und Prof. Dr. Stefan Okruch beteiligt. Zu den Kooperationspartnern zählen das Institut für Finanzdienstleistungen Hamburg, die Universität Rostock, das Waterford Institute of Technology, die Technische Universität Delft, die Libera Università Maria Ss. Assunta Rom sowie die Queens Universität Belfast. Das zweite Konsortiums-Treffen hatte im April 2016 an der AUB stattgefunden.
Das Konsortiumstreffen in Waterford widmete sich der Koordination und Auswertung von drei Workpackages im laufenden Projekt. Die AUB wurde von Prof. Dr. Martina Eckardt und Dr. Jörg Dötsch vertreten. Zunächst wurden abschließend die Länderstudien diskutiert, die finanzielle Anreize, die Marktsituation und Politikoptionen für alternative Alterssicherungsprodukte in den sechs Partnerländern untersuchten. Diese Studien ermöglichten eine neuartige Zusammenschau komplexer Entwicklungen, die einen echten wissenschaftlichen Mehrwert darstellt. Die zahlreichen Ergebnisse werden 2017 entsprechend publiziert werden.
In einem nächsten Teil wurden die in den sechs Ländern jeweils durchgeführten Fokusgruppeninterviews mit Seniorinnen und Senioren als den potenziellen Nachfragern nach solchen Finanzdienstleistungen ausgewertet. Sie sollen dazu dienen, ein genaues Bild von der Bedarfsseite zu ermitteln. Im Oktober und November 2016 fanden hierzu auch an der AUB zwei Workshops statt. Ähnlich wie bei den Länderstudien waren auch hier die Ergebnisse äußerst divers und stellten das Projekt vor neue Herausforderungen. Dies gilt vor allem für die konkrete Produktentwicklung. Dementsprechend wurden im dritten Teil des Meetings Möglichkeiten und Probleme der Modellierung diskutiert sowie die weiteren Arbeitsschritte bis zum nächsten Meeting abgestimmt.
Die WissenschaftlerInnen wurden u. a. vom Dean der WIT School of Business, Dr. Thomas O’Toole, persönlich begrüßt. Das Meeting bot über den engen Austausch innerhalb des Projekts hinaus auch vielfach Gelegenheit zu einer Erweiterung und Vertiefung des internationalen wissenschaftlichen Netzwerks der AUB. Das abschließende Konsortiumstreffen wird im Mai 2017 in Hamburg stattfinden.