Am Montag, den 14. Oktober 2013, hielt Mag. Claudia Bandion-Ortner und Dr. Karsten Lehmann vom King Abdullah Bin Abdulaziz International Centre for Interreligious and Intercultural Dialogue (KAICIID) einen Vortrag zum Thema "KAICIID: Neue Wege zum Dialog". Der Vortrag fand im Rahmen der Joseph Freiherr Hammer-Purgstall Reihe zur Politikwissenschaft der Andrássy Universität Budapest und des Österreichischen Kulturforums Budapest und auf Einladung der Fakultät für Internationale Beziehungen statt.
Der Religionswissenschaftler Dr. Karsten Lehmann begann mit einer kurzen Geschichte des interreligiösen und interkulturellen Dialogs. Der Dialog blickt an sich auf eine sehr lange Geschichte zurück, die bereits mit Platon, der diesen als Mittel zur Erkenntnis schätzte, begann. Gleiches gilt laut Lehmann auch für den interkulturellen und interreligiösen Dialog, der bereits im Apostelkonzil, spätestens jedoch in den mittelalterlichen Religionsdisputen stattfand. Einen Einzug in die internationalen Beziehungen fand der interreligiöse Dialog jedoch erst vor rund 20 Jahren. Zuvor konnte dieser laut Lehmann gewissermaßen als eine „no go area“.
Im Folgenden stellte die stellvertretende Generalsekretärin und ehemalige österreichische Justizministerin Claudia Bandion-Ortner KAICIID als Organisation vor und erläuterte, welchen Beitrag diese zum interreligiösen Dialog zu leisten versucht. Die in Wien angesiedelte Institution wurde erst 2011 von Saudi-Arabien, Spanien und Österreich auf Initiative des saudischen Königs Abdullah gegründet. Die noch junge Organisation hat es sich zum Ziel gesetzt Wegbereiter für gegenseitiges Verständnis zu sein und durch den Dialog Frieden zu ermöglichen. Dazu wurden drei Programme ins Leben gerufen: „The image of the other“ (das Bild des Anderen) zielt darauf ab, Vorurteile abzubauen und eine objektive Darstellung der anderen Religion im Schulunterricht, in den Medien etc. zu ermöglichen. „Children’s survival“ (das Überleben der Kinder) möchte die Kindersterblichkeit senken. Mit dem Fellowship Programm sollen zukünftige Religionsvertreter bereits früh das Werkzeug des Dialogs erlernen.
Text: Sandra Hartmann