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Arne Franke über die Zips – Eine Kulturlandschaft in Ostmitteleuropa

Die malerisch in die Vorgebirgslandschaft südlich der Hohen Tatra eingebettete Zips (slowak. Spiš) zählt zu den noch immer wenig bekannten Kulturlandschaften Ostmitteleuropas. Am Mittwoch-abend, dem 13.11.2013 hielt Arne Franke an der Andrássy Universität Budapest (AUB) einen Bildervortrag über diese Region.

Zu Beginn der Veranstaltung sprach Prof. Dr. András Masát, Rektor der AUB einleitende Worte und drückte seine Freude auf den Vortrag aus. Folgend sprach der Vorstandsvorsitzende des Deutschen Kulturforums östliches Europa, Ministerialdirigent i.R. Winfried Smaczny ebenso eine Einführung und stellte die Verbindung für die Jugend zum Vortrag her, indem er die Kultur als Bindeglied für Europa hervorhob.

Im Anschluß stellte sich Arne Franke kurz vor und beschrieb, wie sich für ihn, mit seinem Gang nach Görlitz, der Osten öffnete. Er begann aussgehend von seiner historischen Einleitung auf die kulturgeschichtlichen Details einzugehen. Nachdem sich die bis 1918 zu Ungarn gehörende Region, die Zips, seit dem Zweiten Weltkrieg hinter dem Eisernen Vorhang verbarg, schwand auch die Kenntnis um die reichen Kunst- und Kulturschätze, die von einer multiethnisch geprägten Bevölkerung – vorwiegend Slowaken, Ungarn und Karpatendeutschen, den „Zipser Sachsen“, – geschaffen worden waren.

Letztere kamen, gerufen durch die ungarischen Könige, seit dem 12. Jahrhundert als Siedler in das Land und gründeten zahlreiche Dörfer und Städte, die sich zu blühenden Gemeinwesen und wesentlichen Kulturträgern entwickelten. Noch heute lässt sich ihre Bedeutung an den renaissancezeitlichen und barocken Bürgerhäusern sowie den reich ausgestatteten gotischen Stadtkirchen der Städte wie Leutschau/Levoča oder Kesmark/Kežmarok ablesen. Letztere weisen, ebenso wie viele ländliche Kirchen, eine erstaunliche Zahl an spätgotischen Flügelaltären auf, die wiederum die engen künstlerischen Einflüsse aus Deutschland, Österreich und Böhmen sowie dem südöstlich gelegenen Siebenbürgen reflektieren.

Der Vortrag im Rahmen einer Veranstaltung des Deutschen Kulturforums östliches Europa in Kooperation mit dem Institut für deutsche Kultur und Geschichte Südosteuropas e. V. und in Zusammenarbeit mit der AUB illustrierte die Entwicklung dieser Kulturlandschaft anhand prominenter Baudenkmäler, wie dem in das UNESCO-Weltkulturerbe aufgenommenen geistlichen Zentrum des „Zipser Kapitels" und seinem weltlichen Gegenüber, der Zipser Burg, wie auch wenig bekannteren Sakral- und Profanbauten.

Arne Franke studierte Kunstgeschichte in Frankfurt a. M. und arbeitete als Denkmalpfleger in Görlitz. Er ist als Bauforscher, Ausstellungsmacher, Autor und Dozent für Architekturgeschichte und Denkmalpflege tätig. Beim Deutschen Kulturforum östliches Europa erschienen seine Kulturreiseführer über das Hirschberger Tal in Schlesien und Kirchenburgen im südlichen Siebenbürgen. Ein Buch über die Zips und die Ostslowakei ist in Vorbereitung.

Bilder: © Szecsődi Balázs

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