Der vierte Danube Participation Day fand am 17.10.2017 in der Andrássy Universität statt. Ausgerichtet wurde der Kongresstag vom Danube Civil Society Forum, der Baden-Württemberg Stiftung und der Priority Area 10 "Institutional Capacity & Cooperation". Mit dem Fokus auf die Thematik „Bottom Up and Top Down: Science meets Innovation and Sustainability – The Agenda of Participation in EU Macro-Regional Strategies“ trafen sich internationale Vertreter zivilgesellschaftlicher Einrichtungen, wissenschaftlicher Institutionen und NGOs, um den Austausch über partizipative Prozesse in der Donau-Region anzuregen.
Nach einer kurzen Begrüßung und den Einführungsworten von Haus- und Veranstalterseite, begann der Vormittag mit einer Keynote von Andre Baumann, Staatssekretär im Ministerium für Umwelt, Klima und Energiewirtschaft des Landes Baden-Württemberg. Baumann sprach in seinem Vortrag „Participation from theory to practice Top Down and Bottom Up“ über die enormen Vorteile der Bürgerbeteiligung an politischen Prozessen. Er betonte, wie wichtig Informationen, Dialoge und Streitgespräche mit und für die Bürger seien. Er rief dazu auf, trotz des hohen Aufwands, die Bürger stets in politische Prozesse einzubeziehen.
Dr. Zoltán Tibor Pállinger, Leiter des Lehrstuhls für Politische Theorie und europäische Demokratieforschung an der Andrássy Universität, betrachtete die Thematik aus einer wissenschaftlicheren Perspektive. Demokratische Erneuerungen seien nur mit Partizipation der Bürger zu erreichen, erklärte er.
In einem Inputvortrag zu „The state of civil society in Central and Eastern Europe“ zeichnete Clara Moder vom Social Enterpreneurship Center der Wirtschaftuniversität Wien nochmal den aktuellen Stand der Forschung bezüglich des sozialen Engagements in Zentral- und Osteuropas nach. Als besonders großes Problem in der Praxis erörterte sie die schwierige Finanzierung der Maßnahmen zur Einbindung der Bürger.
Im Anschluss folgten die Panel-Diskussionen. Die LeiterInnen der Arbeitsgruppen am Nachmittag stellten sich und ihre Arbeit kurz vor. Im regen Austausch mit dem Publikum wurden Strategien und Ideen besprochen.
Nach der Gruppenarbeit wurden die Ergebnisse präsentiert. Zunächst sprach Frau Stojkovic über die Resultate der Arbeit von ”National Civil Society” in der Donau-Region 2017. Sie betonte die Rolle des NPDs (National Participation Day) als nationale Plattform im Dialog mit der EUSDR (EU strategy for the Danube region). Außerdem wurden die Ziele und Perspektiven des NPDs vorgestellt. Es folgte der „Outlook on the participation and position of the Agenda for the Civil Society in the Macro-Regional Strategies and Partnerships 2018“. Die VertreterInnen der Panel-Diskussionen stellten ihre Ergebnisse vor. Zu den zentralen Erkenntnissen zählte, dass man heute im Allgemeinen mehr Zusammenarbeit mit den EU-Institutionen brauche, sowie stärkere Netzwerke und mehr Kommunikation zwischen den beteiligten Akteuren.
György Konrád, ein bekannter ungarischer Autor und Gisela Erler, die Staatsrätin für Zivilgesellschaft und Bürgerbeteiligung in Baden-Württemberg, sprachen abschließend darüber, wie wichtig heutzutage das zivillgesellschaftliche Engagement in Europa sei.
von Laura Braun und Tatiana Tsutsor