Dr. Wolfgang Brandstetter, österreichischer Bundesminister für Justiz seit 2013 und Vizekanzler (seit Mai d.J.) spricht über eine realistische Sicht auf die Zukunft Europas. Er wird dabei auf die Bedeutung direkter Zusammenarbeit in einzelnen Sachbereichen vor allem unter Nachbarn und regionalen Partnern für eine Vertiefung der europäischen Integration eingehen. Er hat sich in den letzten Jahren besonders der Pflege einer direkten Zusammenarbeit unter den Justizministern Zentraleuropas, einschließlich Deutschlands, gewidmet, um Sachfragen in vertiefter Form zwischen denjenigen Partnern behandeln zu können, die einander am nächsten sind und daher zur konkreten Vertiefung der Integration zwischen ihren Ländern am meisten beitragen können. Gleichzeitig hat er enge Kontakte zur Europäischen Kommission gehalten. Bundesminister Dr. Brandstetter hat damit unter anderem dem Umstand Rechnung getragen, dass die Zusammenarbeit zwischen benachbarten Justizsystemen heute zum Beispiel durch das erhöhte Flüchtlings- und Migrationsaufkommen besonders herausgefordert ist.
Dr. Brandstetter hat als langjähriger Universitätsprofessor für Strafrecht und Strafprozessrecht an der Universität Wien sowie zuletzt als Institutsvorstand am Institut für Österreichisches und Europäisches Wirtschaftsstrafrecht an der Wirtschaftsuniversität Wien eine enge Beziehung zu Forschung und Lehre.
Moderation: Dr. Ferdinand Trauttmansdorff, Leiter Lehrstuhl Diplomatie I
Diskussionsteilnehmer: Prof. Dr. Michael Anderheiden, Dr. Ulrich Schlie