Die Realisierung des gemeinsamen Marktes insbesondere entlang des ehemaligen Eisernen Vorhangs hängt nicht nur von den Brüsseler Institutionen ab, sondern bedarf zunehmend der nachbarschaftlichen und regionalen Zusammenarbeit unter den Mitgliedsstaaten. Die zentraleuropäischen Mitgliedsstaaten werden sich zunehmend dieser integrationspolitischen Verantwortung bewusst und intensivieren initiativ ihre grenzüberschreitende Zusammenarbeit in so wichtigen Bereichen wie Verkehrsinfrastruktur, Energie, Bildung, Forschung, Industrieförderung, Entwicklung der Grenzräume, Nutzung von EU-Fördermitteln u.s.w. Gruppenbildungen wie die traditionelle Visegrád 4-Zusammenarbeit oder neuerdings das „Austerlitzer Dreieck“ können dabei einen Mehrwert bilden, aber auch politische Energie vergeuden, Probleme und Misstrauen schaffen – hier soll eine Bewertung aus der unmittelbaren diplomatischen Praxis erfolgen.