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Der österreichische Schriftsteller Leo Perutz wurde mit phantastischen, historischen Romanen zum Bestsellerautor, schon zu Lebzeiten rissen sich Regisseure um die Filmrechte seiner Werke. Am 18. Oktober zeigen wir den Film St. Petri Schnee (1991) über die wundersame Kraft der Muttergottesbrand – im Volksmund auch St. Petri Schnee genannt. Heilmittel und Gift zugleich, lässt die Droge die Grenze zwischen Wirklichkeit und Imagination verschwimmen.
Nach dem Film sprechen die Literaturwissenschaftlerin Anna Zsellér und der ungarische Perutz-Übersetzer Sándor Tatár über das Werk und den Autor. Veranstaltungssprache ist Deutsch.
Leo Perutz (1882-1957) war ein erfolgreicher österreichischer Autor. Sein Fortsetzungsroman Wohin rollst du, Äpfelchen, der in der Berliner Illustrierten Zeitung eschienen ist, wurde zu einem Publikumserfolg. Vom bürgerlichen Beruf her war Perutz Versicherungsmathematiker, seine literarische Blütezeit lässt sich auf die 20-er Jahre datieren. Nach dem Tod seiner ersten Frau Ida geriet der Schriftsteller in eine Krise, mit der Machtübernahme der Nationalsozialisten floh Perutz nach Palästina. Die Exil- und Nahckriegszeit hat seine literarische Karriere gebrochen, seine Wiederentdeckung erfolgte erst Ende der 80-er Jahre.
Sándor Tatár (1962-) ist ein ungarischer Schriftsteller, Kritiker und Übersetzer. Er studierte an der ELTE Hungarologie und Germanistik, wo er 2000 über Nietzche als Dichter in Ungarn promovierte. Er übersetzt Werke von Leo Perutz, Hugo von Hofmannsthal, Sigfried Lenz, Arthur Schnitzler u.a. und ist auch erfolgreicher Lyriker. 2010 wurde er mit dem József Attila Preis ausgezeichnet. Zuletzt ist seine Perutz-Übersetzung Der schwedische Reiter (A svéd lovas, Múlt és Jövő Alapítvány, 2022) erschienen.
Anna Zsellér (1981-) ist promovierte Germanistin, Kritikerin, Übersetzerin und Vorstandsvorsitzende der Kulturstiftung Drei Raben. In ihrer Promotion befasste sie sich mit der Naturwahrnehmung und Poetologie in der Dichtung von Rainer Maria Rilke und Raoul Schrott.
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