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Hin und zurück – und dazwischen: Perspektiven der schweizerisch-ungarischen Freundschaft
Date:
Location: Andrássy Hall, Andrássy University Budapest, H-1088, Budapest, Pollack Mihály tér 3.
Type of event: Public event
Organizer (organisation): Zentrum für Demokratieforschung
Konferenz des Zentrums für Demokratieforschung und der Schweizerischen Botschaft in Budapest.
2015
09
Oct

Die Schweiz und Ungarn können auf eine lange Geschichte freundschaftlicher Beziehungen zurückblicken, die sich bis ins Zeitalter der Reformation zurückverfolgen lässt. Im 19. Jahrhundert wirkten Schweizer Unternehmer an der Industrialisierung und Modernisierung Ungarns mit. Während des Zweiten Weltkriegs rettete der schweizerische Vizekonsul Carl Lutz Tausenden bedrohter Juden in Budapest das Leben. Nach einjährigem Unterbruch wurden nach dem Zweiten Weltkrieg die diplomatischen Beziehungen zwischen den beiden Ländern wieder aufgenommen. Diese kühlten sich jedoch rasch wieder ab, als Ungarn unter dem Einfluss der Sowjetunion eine kommunistische Volksrepublik wurde. Als entscheidendes Ereignis der jüngeren Geschichte kann sicherlich 1956 gesehen werden, als sowjetische Truppen den ungarischen Volksaufstand niedergeschlagen und eine große Flüchtlingswelle ausgelöst haben. Die Schweiz empfand große Solidarität für Ungarn, nahm ungefähr 12'000 ungarische Flüchtlinge auf und schickte Hilfslieferungen nach Ungarn. Unter den Bedingungen der Entspannung verbesserten sich die Beziehungen zwischen den beiden Ländern stetig, doch den eigentlichen Durchbruch bedeutete der Systemwechsel in Ungarn.

Seither pflegen die Schweiz und Ungarn enge und freundschaftliche diplomatische Beziehungen und arbeiten sowohl im wirtschaftlichen wie auch im kulturellen Bereich zusammen. Im Rahmen der Ostzusammenarbeit hat die Schweiz seit 1990 die rechtsstaatlich-demokratischen sowie marktwirtschaftlichen Reformen Ungarns tatkräftig unterstützt. Seit 2007 wird die Zusammenarbeit im Rahmen des schweizerischen Erweiterungsbeitrags vertieft. Die schweizerisch-ungarischen Beziehungen können als vorbildlich angesehen werden.

Zum Anlass des Programmes 2015: „Schweizerisch-ungarische Freundschaft – Kultur und Traditionen im Herzen Europas“ wird die Gelegenheit ergriffen, im Rahmen einer  Konferenz mit dem Titel „Hin und Zurück – und dazwischen: Perspektiven der schweizerisch-ungarischen Freundschaft“ über den Stand und die Perspektiven der schweizerisch-ungarischen Freundschaft nachzudenken. Grundgedanke der Tagung ist, dass die Beziehungen zwischen Staaten durch das konkrete Wirken von Menschen geprägt werden, die als Brückenbauer zwischen ihnen agieren.

Ausgehend von einigen Streiflichtern in die Geschichte (Panel 1) wird in einem zweiten Schritt die durch den Volksaufstand von 1956 ausgelöste Emigration von Ungaren in die Schweiz einer vertieften Betrachtung unterzogen (Panel 2). Wie haben sich die ungarischen Emigranten in der Schweiz an das neue Leben angepasst, wie konnten sie die Balance zwischen Integration und „alter“, ungarischer Identität bewahren? Schon vor der demokratischen Wende, aber verstärkt danach änderte sich die Richtung Interaktion. An die Stelle einer einseitigen Emigration trat eine verstärkte Zirkulation. Deshalb soll in einem dritten Schritt das Wirken ehemaliger ungarischer Emigranten und ihrer Kinder im Rahmen der bilateralen Beziehungen zwischen der Schweiz und Ungarn näher betrachtet werden (Panel 3). Diese bilden eine Brücke zwischen den beiden Ländern und tragen so zu einer Intensivierung der Beziehungen bei.

Die Veranstaltung findet ihren Abschluss mit einer Paneldiskussion mit Praktikern, die in den letzten Jahren aus unterschiedlicher, diplomatischer, wirtschaftlicher oder kultureller Perspektive die schweizerisch-ungarischen Beziehungen mitgestaltet haben. Die Konferenz bietet auch Gelegenheit zum Treffen und gegenseitigem Kennenlernen von Personen, die sich für die schweizerisch-ungarischen Beziehungen interessieren.

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