Am 24. Februar 2022 ist mit dem nicht provozierten großflächigen Angriff Russlands auf die Ukraine die Außen- und Sicherheitspolitik des wiedervereinigten Deutschlands, die auf eine Einbindung Russlands in eine kooperative europäische Sicherheitsordnung setzte, gescheitert. Dieser Ansatz war seit der russischen Besetzung und Annexion der Krim im Jahr 2014 sowie die Unterstützung der Separatisten im ukrainischen Donbas bereits zunehmend in Osteuropa in die Kritik geraten. Diese Kritik manifestierte sich vor allem in der massiven Ablehnung des deutsch-russischen Nordstream II Pipeline-Projekts.
Mit seiner zögerlichen Haltung die Ukraine mit (schweren) Waffen zu beliefern, sowie mit - in den Augen vieler EU-Partner – nicht hinreichend abgestimmten, nationalen Entscheidungen zur Bekämpfung der drohenden Energie- und Wirtschaftskrise hat sich Deutschland in Europa zunehmend isoliert.
Aber ist die vermeintlich „heile Welt“ in Deutschland wirklich erst am 24. Februar 2022 zerbrochen oder war sie nicht schon länger vielmehr eine Selbsttäuschung? Hat sich Deutschland innen- wie außenpolitisch wieder auf einen Sonderweg begeben?
Diesen und damit zusammenhängenden Fragen wird Professor Herdegen in seinem Vortrag nachgehen mit denen er sich in seinem jüngsten, 2022 erschienenen Buch „Heile Welt und Zeitenwende“ ausführlich auseinandergesetzt hat.
Im Anschluss laden wir zu einem kleinen Umtrunk ein.