Die Veranstaltung findet aussschließlich online statt!
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Religion wurde insbesondere in Europa lange als Faktor der Politik, vor allem in den internationalen Beziehungen unterschätzt. Dabei hat die Globalisierung weltweit zu größerer religiöser Vielfalt geführt, was mehr Toleranz und Respekt erfordert. Religion ist in nahezu allen Regionen der Welt eine starke politische und gesellschaftliche Gestaltungskraft. Neue Friedensbemühungen und Herausforderungen in den internationalen Beziehungen erfordern eine größere Religionskompetenz und -sensibilität in der Außen- und Sicherheitspolitik und die Bereitschaft mit Religionsgemeinschaften partnerschaftlich zusammen zu arbeiten.
Religionen sind nicht nur normgebend und identitätsstiftend, sondern auch in vielen Ländern institutionell Träger der Zivilgesellschaft, die vor allem soziale Infrastrukturen bieten und denen Vertrauen entgegengebracht wird. Diese starke politische und soziale Kraft von Religion kann Konflikte befeuern, aber auch friedensstiftend wirken. Zahlreiche Staaten und internationale Organisationen haben das Friedenspotenzial von Religionen außenpolitisch verstärkt in den Blick genommen, die strategische Bedeutung religionsbezogener Friedenspolitik erkannt und entsprechende Kooperationen initiiert.
Wie bringt sich der Heilige Stuhl in die gesellschaftlichen Debatten und in die internationalen Beziehungen ein? Welche Rolle spielt er als Akteur in der internationalen Diplomatie und welche Rolle spielen die diplomatischen Beziehungen zum Heiligen Stuhl für ein Land wie Deutschland?
Wir freuen uns in unserer Reihe die ehemalige Bundesministerin Annette Schavan begrüßen zu dürfen, die über ihre Arbeit als deutsche Botschafterin beim Heiligen Stuhl in Rom berichten wird und sich anschließend gerne unseren Fragen stellen wird.
Wir danken der Hanns-Seidel-Stiftung für die großzügige Unterstützung dieser Veranstaltungsreihe, die auch alle Teilnehmer im Anschluss zu einem kleinen Empfang einlädt.
Annette Schavan, *1955, Dr.h.c.mult., war 25 Jahre in Politik und Diplomatie tätig, u.a. als Ministerin für Kultus, Jugend und Sport in Baden-Württemberg (1995-2005), Bundesministerin für Bildung und Forschung (2005-2013), stellv. Vorsitzende der CDU Deutschlands (1998-2012) und als Botschafterin Deutschlands beim Heiligen Stuhl (2014-2018).
Sie ist heute u.a. Gastprofessorin (seit 2014) an der Shanghai International Studies University und Vorsitzende des Kuratoriums der Stiftung „Erinnerung, Verantwortung und Zukunft“ (seit 2019).
Dr. Heinrich Kreft M.A., B.A. (USA), ist Inhaber des Lehrstuhls für Diplomatie II und Leiter des Zentrums für Diplomatie der Andrássy Universität Budapest.
Zuvor war er Botschafter der Bundesrepublik Deutschland im Großherzogtum Luxemburg (Juli 2016 − August 2020), Sonderbotschafter für den interkulturellen und interreligiösen Dialog sowie für die internationalen wissenschaftlichen Beziehungen und stellvertretender Leiter des Planungsstabs des Auswärtigen Amts. Weitere Verwendungen führten ihn in seiner über 35-jährigen Laufbahn nach Washington, Tokyo, Madrid und La Paz.