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Religion wurde insbesondere in Europa lange als Faktor der Politik, vor allem in den internationalen Beziehungen unterschätzt. Dabei hat die Globalisierung weltweit zu größerer religiöser Vielfalt geführt, was mehr Toleranz und Respekt erfordert. Religion ist in nahezu allen Regionen der Welt eine starke politische und gesellschaftliche Gestaltungskraft. Neue Friedensbemühungen und Herausforderungen in den internationalen Beziehungen erfordern eine größere Religionskompetenz und -sensibilität in der Außen- und Sicherheitspolitik und die Bereitschaft mit Religionsgemeinschaften partnerschaftlich zusammen zu arbeiten.
Religionen sind nicht nur normgebend und identitätsstiftend, sondern auch in vielen Ländern institutionell Träger der Zivilgesellschaft, die vor allem soziale Infrastrukturen bieten und denen Vertrauen entgegengebracht wird. Diese starke politische und soziale Kraft von Religion kann Konflikte befeuern, aber auch friedensstiftend wirken. Zahlreiche Staaten und internationale Organisationen haben das Friedenspotenzial von Religionen außenpolitisch verstärkt in den Blick genommen, die strategische Bedeutung religionsbezogener Friedenspolitik erkannt und entsprechende Kooperationen initiiert. Wie thematisieren Staaten, die EU und internationale Organisationen Religion in den internationalen Beziehungen? Wodurch bauen sie Religionskompetenz in ihren Außenbeziehungen auf und wo arbeiten sie mit Religionsgemeinschaften erfolgreich zusammen? Was folgt daraus für die Außenpolitik? Wie bringen sich andererseits Kirchen und Religionsgemeinschaften in die gesellschaftlichen Debatten und in die internationalen Beziehungen ein?
Wir freuen uns in der Auftaktveranstaltung unserer Reihe den Präsidenten der Kommission der Bischofskonferenzen der Europäische Union (COMECE), SE Kardinal Jean-Claude Hollerich begrüßen zu dürfen, der zu den Beziehungen der Kirchen zur Europäischen Union sprechen wird und sich anschließend gerne unseren Fragen stellt.
Wir danken der Hanns-Seidel-Stiftung für die großzügige Unterstützung dieser Veranstaltungsreihe, die auch alle Teilnehmer zu einem kleinen Empfang einlädt.
Jean-Claude Hollerich wurde am 9. August 1958 in Differdingen (Luxemburg) geboren. Er wurde am 21. April 1990 in Brüssel zum Priester geweiht.
Zwischen 2008 und 2011 war er Vizerektor der Sophia University für allgemeine und studentische Angelegenheiten in Tokyo. In derselben Periode war er Rektor der Jesuitengemeinschaft an der Sophia University, in der 65 Jesuiten aus verschiedenen Ländern leben.
Pater Jean-Claude Hollerich SJ wurde am 12. Juli 2011 von Benedikt XVI. zum Erzbischof von Luxemburg ernannt. Am 16. Oktober empfing er in der Kathedrale von Luxemburg die Bischofsweihe.
Er war von 2014-2018 Präsident der Konferenz der Justitia et Pax-Kommissionen Europas und wurde im September 2017 Präsident der Kommission für die Jugend des Rats der Europäischen Bischofskonferenzen (CCEE).
Erzbischof Hollerich ist seit November 2011 Mitglied der Kommission der Bischofskonferenzen der Europäische Union (COMECE). Die COMECE besteht aus delegierten Bischöfen der katholischen Bischofskonferenzen der 27 Mitgliedstaaten der Europäischen Union.
Am 8. März 2018 wurde er als Nachfolger von Kardinal Marx (München) zum Präsidenten der COMECE gewählt.
Am 5. Oktober 2019, wurde er von Papst Franziskus zum Kardinal ernannt.
Dr. Heinrich Kreft M.A., B.A. (USA), ist Inhaber des Lehrstuhls für Diplomatie II und Leiter des Zentrums für Diplomatie der Andrássy Universität Budapest.
Zuvor war er Botschafter der Bundesrepublik Deutschland im Großherzogtum Luxemburg (Juli 2016 − August 2020), Sonderbotschafter für den interkulturellen und interreligiösen Dialog sowie für die internationalen wissenschaftlichen Beziehungen sowie stellvertretender Leiter des Planungsstabs des Auswärtigen Amts. Weitere Verwendungen führten ihn in seiner über 35-jährigen Laufbahn nach Washington, Tokio, Madrid und La Paz.
Zwischendurch war er visiting fellow beim Henry L Stimson Center, der Heritage Foundation, den Brookings Institutions sowie dem Woodrow Wilson International Center for Scholars und der Transatlantic Academy des German Marshall Fund of the United States in Washington, D.C..
Heinrich Kreft hat am Juniata College, Huntingdon, PA (USA) , am Institut dÈtudes Politiques de Paris und dem Institut des Hautes Etudes de L`Amérique Latine der Sorbonne Nouvelle sowie an der Westfälischen Wilhelms Universität Münster Politikwissenschaften, Neuere Geschichte und Soziologie studiert.
Die Anmeldung erfolgt HIER