„Unsere Krim” (Krym naš) ist ein Schlagwort, das im Kontext mit der Annexion der Krim im März 2014 immer wieder sowohl von politischen Akteuren wie von weiten Teilen der Bevölkerung in der Russländischen Föderation angeführt wird, um diesen von der internationalen Gemeinschaft weitgehend kritisierten Schritt zu rechtfertigen. Dass der russische Staat ein Recht auf die erst 1783 erstmalig eroberte Halbinsel habe, ist allerdings eine kollektive Denkgewohnheit, die nicht erst 2014 oder mit dem Ende der Sowjetunion entstanden ist und deren Genese im Vortrag nachgezeichnet wird.
Univ.-Prof. Dr. Kerstin S. Jobst ist seit August 2012 Professorin für Osteuropäische Geschichte an der Universität Wien. Zu Ihren Forschungsschwerpunkten gehören neben der Geschichte des Schwarzmeerraumes und besonders der Halbinsel Krim u.a. die Geschichte Galiziens, Russlands, der Ukraine und Polens.