Im Rahmen dieses Projekts wird auch eine Online-Veranstaltung stattfinden, bei der die mit dem Grünen Deal verbundenen Herausforderung für die Zivilgesellschaft und den Kultursektor thematisiert werden. Unter dem Titel "How to Be a Game Changer: Culture and Society Making the Green Deal Real" kommen Experten* aus der Kulturdiplomatie, Klimaforschung und Zivilgesellschaft zu Wort, um ihre Perspektiven auf den Grünen Deal zu präsentieren.
Als eine dieser Best Practices kann das Climate Game Changer-Projekt des Abschlussjahrgangs Kulturdiplomatie gelten: Die Veranstaltung wird auch einen direkten Einblick in die Konzeption und Umsetzung dieses Projekts geben - und das alles noch vor der offiziellen Veröffentlichung des Online Games.Seit nunmehr einem Jahr ist das öffentliche Leben durch einen permanenten Krisenzustand bestimmt. Doch während mit fortschreitenden Impfungen und sinkenden Infektionszahlen die Gesundheitskrise um das Covid-19-Virus mittelfristig bewältigbar erscheint, rückte eine andere Krise, die in mindestens ebenso starker Weise unsere Art des Zusammenlebens in Frage stellt und das Gleichgewicht unseres Planeten gefährdet, in den Hintergrund: Dabei verlangt auch die Klimakrise ein fundamentales Umdenken in allen Lebensbereichen. Denn nur durch einen Wandel hin zu nachhaltigen Formen des Zusammenlebens können die aus dem menschengemachten Klimawandel resultierenden Gefahren abgewandt und Resilienzen gestärkt werden.
Um das Ziel zu erreichen, verpflichtete sich die internationale Gemeinschaft zu ambitionierten Zukunftsstrategien, so z.B. in der Agenda 2030 und im Klimaabkommen von Paris. Die Europäische Union (EU) sieht sich hierbei in einer globalen Vorreiterrolle, die durch den Ende 2019 vorgestellten Europäischen Grünen Deal bekräftigt wurde. Dieses anspruchsvolle Wachstumsprogramm skizziert ein Leitkonzept zur ökologischen, wirtschaftlichen und sozial gerechten Transformation Europas, um das übergeordnete Ziel zu erreichen, im Jahr 2050 als weltweit erster Kontinent klimaneutral zu sein. Damit bezeugte die EU die Selbstverpflichtung, alle politischen Maßnahmen und Strategien in sämtlichen Sektoren auf die Verwirklichung der im Europäischen Grünen Deal formulierten Zielstellungen auszurichten.
Neben der Skizzierung zahlreicher politischer Maßnahmen und Strategien fordert der Europäische Grüne Deal auch ausdrücklich die Unionsbürger* auf, sich aktiv an der Umsetzung dieses Zukunftsprogramms zu beteiligen. Die Kommission möchte dazu zivilgesellschaftliches Engagement durch den Austausch in realen und virtuellen Räumen unterstützen, „in denen die Menschen sowohl auf individueller als auch auf kollektiver Ebene ihre Ideen und ihre Kreativität zum Ausdruck bringen und gemeinsam an ehrgeizigen Maßnahmen arbeiten können“. Zugleich wird angekündigt, dass die EU „eine energische ‘Diplomatie des Grünen Deals’ entwickeln“ werde, die zweifellos auch die Instrumente der Kulturdiplomatie umfassen muss. Nur wenn eine aktive Verbreitung, gesamtgesellschaftliche Verinnerlichung und Priorisierung der im Europäischen Grünen Deal formulierten Anliegen stattfindet, kann der Erfolg dieses Programms und damit der Wandel zu einem nachhaltigen Europa gesichert werden.
Diese Gamification wirft ein neues Licht auf einen abstrakten, scheinbar ausschließlich bürokratischen Gegenstand. Zur Umsetzung des Projekts werden Vertreter* der Digital Arts aus mehreren Ländern – vorrangig Österreich und Ungarn – eingeladen, um sich an diesem Vorhaben mit ihren Fähigkeiten zu beteiligen. Auf diese Weise wird der Kultursektor explizit in das Anliegen, dem Europäischen Grünen Deal zum Erfolg zu verhelfen, miteinbezogen. Parallel dazu wird neben der Vermittlung der konkreten Inhalte des Europäischen Grünen Deals auch die Notwendigkeit dieses Programms für die kulturelle Landschaft Europas thematisiert und das weitreichende Potential vorgestellt, welches dem Kulturbereich mit Hinblick auf die Jahrhundertaufgabe der Bekämpfung der Klimakrise innewohnt.
Studierende des Abschlussjahrgangs Mitteleuropäische Studien – Diplomatie (Kulturdiplomatie) 2021 an der Andrássy Universität Budapest:
Antónia Borbély, Boglárka Emszt, Cecília Gergely, Johannes Schmidt, Daniel Weber